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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Evaluation eines innovativen, praxisorientierten Lehrkonzepts für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie im Medizinstudium mittels OSCE

Meeting Abstract

  • F. Bauer - München
  • S. Burg - München
  • K. Kreutzer - München
  • J. Weitz - München
  • M. Kesting - München

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw03

doi: 10.3205/12dgpw03, urn:nbn:de:0183-12dgpw035

Veröffentlicht: 4. Dezember 2012

© 2012 Bauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Aufgrund des Nachwuchsmangels in der Chirurgie ist das Ziel entstanden, junge Studenten für chirurgische Techniken zu begeistern.

Da oftmals die Theorielastigkeit des Medizinstudiums und das Fehlen von didaktisch cohärenten Ausbildungsinhalten im Curriculum der Chirurgie beklagt wird, wurde ein Lehrkonzept entwickelt, welches Studenten einen praxisorientierten Einblick in dieses Fach gewähren soll.

Methoden: Zehn Medizinstudenten des höheren klinischen Abschnitts wurden an einem acht Doppelstunden umfassenden Kurs in den Themen Neck Dissection, Spalthauttransplantation, Radialistransplantat, Lokale Lappenplastiken sowie Mikrochirurgie geschult. Dabei wurden die einzelnen Themen zum einen sowohl theoretisch vorgestellt als auch in Gruppenarbeit selbst von den Studierenden erarbeitet, zum anderen in die Praxis durch Arbeiten am Schweinekopf und Assistieren im OP umgesetzt. Zusätzlich bekam jeder Student ein eigens für diesen Kurs erstelltes Manual zum Rekapitulieren der Ausbildungsinhalte an die Hand. Um den Nutzen dieser didaktisch strukturierten Lehrveranstaltung zu verifizieren, wurde zu Beginn und Ende des Kurses jeweils ein theoretisches Testat in Form von 18 Multiple-Choice Fragen sowie eine praktische Prüfung mit den Methoden der Objective Structured Clinical Examination (OSCE) durchgeführt. Dabei mussten die Kursteilnehmer innerhalb einer Stunde einen standardisierten Defekt an einem Schweinekopf mittels lokaler Lappentechnik verschließen. Das Vorgehen wurde anhand vorher festgelegter Kriterien bewertet. In Ergänzung zu diesen Prüfungen bewerteten die Studenten am Ende jedes einzelnen Kurstages mittels eines Evaluationsbogens Dozenten, Vortrag sowie praktische Übungen und gaben Auskunft über den subjektiv empfundenen Nutzen.

Ergebnisse: Der Durchschnitt der theoretischen Prüfungsleistung stieg von anfangs 10,1 von 18 Punkten (56%) auf 13,5 von 18 Punkten (75%). Im OSCE verbesserten sich die Bewertungen von 5,2 von 10 Punkten (52%) auf 7 von 10 Punkten (70%). Die Auswertung der studentischen Evaluationsbögen zeigte durchwegs positives Feedback für das Lehrkonzept. Insbesondere wurde der Praxisbezug von den Studenten als ausschlaggebender Lehrinhalt in den Vordergrund gehoben.

Schlussfolgerung: Sowohl die Leistungssteigerung in den schriftlichen und praktischen Prüfungen als auch die äußerst positive Rückmeldung von Seiten der Studenten ermutigt zur Fortführung des Kurses. Zukünftig wird eine feste Integration in das Curriculum des Studiengangs in Form eines Wahlpflichtfaches angestrebt.