gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Ein neuer Weg in der Osteosynthese? Die adhäsive Fixierung von Miniplatten als Alternative zur Osteosyntheseschraube

Meeting Abstract

  • corresponding author Ralf Smeets - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Hamburg
  • Marco Blessmann - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Hamburg
  • Gereon Stockbrink - Praxis MKG-Chirurgie, Aachen
  • Rudolf Marx - CC&A Medical Components Ltd., Aachen
  • Kira Endres - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Zahn-, Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Aachen
  • Max Heiland - Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw095

doi: 10.3205/11dgpw095, urn:nbn:de:0183-11dgpw0957

Veröffentlicht: 7. Dezember 2011

© 2011 Smeets et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Für die Fixierung von Osteosyntheseplatten mit Schrauben stellt die punktuelle Fixation der Osteosyntheseplatten am Knochen über die vorhandenen Lochareale/Schraublöcher mittels PMMA-Zement eine Alternative dar, die besonders für dünne Knochenareale im Mittelgesicht vielversprechend zu sein scheint. Die Anbindung eines PMMA-Knochenzementes an den kortikalen Knochen wird durch die Konditionierung mit einem amphiphilen Haftvermittler ermöglicht.

Material und Methoden: Die Osteosyntheseplatten wurden am Knochen durch den punktuellen Auftrag des dualhärtenden PMMA-Zementes über die vorhandenen Lochareale der Platten mit anschließender UV-Lichthärtung des Zementes fixiert. Es folgte die Konditionierung von bovinen Knochenproben aus dem Deckknochen der Diaphyse mit dem Knochenhaftvermittler. Anschließend wurden die gefertigten Proben in 0,9%iger NaCl-Lösung bei 37°C gelagert um daraufhin jeweils nach einem Tag und nach Lagerung bis zu 8 Wochen auf ihre Haftfestigkeit getestet zu werden. Die Haftfestigkeit von Zugproben ohne applizierten Knochenhaftvermittler wurde als Referenz ermittelt.

Ergebnisse: Folgende Resultate sind nach einem Tag Lagerung der Proben zu verzeichnen (Anzahl der gemessenen Proben pro Interval l ≥ 5): Primärstabilität von 8,1 ± 4,1 MPa, nach zwei Wochen von 5,0 ± 1,5 MPa, nach sechs Wochen von 7,5 ± 5 MPa und nach acht Wochen von 7,2 ± 1,3 MPa. Für die Referenzprobe, die ohne Verwendung des Knochenhaftvermittlers gefertigt wurde, konnten dagegen nur Haftfestigkeitswerte von ≤0,2 MPa ermittelt werden.

Diskussion: Die in dieser Studie vorgestellten ex-vivo-Haftfestigkeitswerte zur punktuellen adhäsiven Fixation von Osteosynthesematerial am kortikalen Knochen weisen bereits viel versprechende Ergebnisse für die nicht kraftaufnehmenden Pfeiler im Mittelgesichtsbereich auf.