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Mortalität bei Schwerbrandverletzten unter besonderer Berücksichtigung des Lebensalters
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Veröffentlicht: | 24. September 2019 |
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Hintergrund: Menschen im höheren Lebensalter verbleiben trotz fortschrittlicher Therapie HochrisikopatientInnen und repräsentieren einen stetig wachsenden Anteil der Bevölkerung. Ziel dieser Studie war es bei zweit- bis drittgradig Brandverletzten die Risikofaktoren für Mortalität zu identifizieren sowie die Validität des ABSI-Scores zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf das Alter als möglicher Risikofaktor gelegt.
Methodik: In die Studie eingeschlossen wurden all jene PatientInnen, die im Zeitraum von 1994 - 2014 auf der Intensivstation für Schwerbrandverletzte des AKH Wien operiert worden waren. Alter, Geschlecht, VKOF, Inhalationstrauma, Verbrennungslokalisation, chirurgische Interventionen, Aufenthalts- und Überlebensdauer, Verletzungsmechanismus, Umstände und Mortalität wurden berücksichtigt. Die Effekte der Risikofaktoren für die Mortalität wurden mittels binärer logistischer Regression ermittelt. Die vorhergesagte Mortalitätswahrscheinlichkeit aus dieser Modellprüfung wurde mit den entsprechenden ABSI-Punktewerten verglichen. Zur weiteren Validierung des ABSI-Scores wurden altersspezifische ROC-Kurven erstellt (<65, 65+ Lj.).
Ergebnisse: Insgesamt wurden 708 Schwerbrandverletzte mit einem mittleren Lebensalter von 52.1 Jahren in die Studie eingeschlossen. Das Geschlechterverhältnis lag bei 1.68:1 (444 Männer, 264 Frauen). Die Mortalitätsrate betrug 24,6%. Das Inhalationstrauma (OR 3.6), die VKOF (OR 1.1) und das Alter (OR 1.1) konnten als Hauptrisikofaktoren für das Versterben identifiziert werden. Die AUC des ABSI-Scores erreichte 87,5% für die gesamte Studienpopulation, 90,9% für die jüngeren sowie 77,5% für die älteren Patienten.
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie stellen das Inhalationstrauma, die VKOF und das Alter die Hauptrisikofaktoren für das Versterben dar. Der ABSI-Score scheint für die PatientInnengruppe unter 65 Jahre eine präzisere Vorhersage zu treffen als für die PatientInnengruppe über 65 Jahre.