gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Breast Implant Illness – Fakt oder Fiktion? Behandlungsmöglichkeiten und Ergebnisse einer Patientenbefragung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Ursula Tanzella - Park-Klinik Birkenwerder, Birkenwerder
  • Klaus Ueberreiter - Park-Klinik Birkenwerder, Birkenwerder

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc180

doi: 10.3205/19dgpraec180, urn:nbn:de:0183-19dgpraec1809

Veröffentlicht: 24. September 2019

© 2019 Tanzella et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Ausgelöst durch eine, zigtausende Mitglieder verzeichenende, aktive Facebookgruppe geschädigter Patientinnen nimmt die erneute Diskussion um negative gesundheitliche Folgen durch Silikonimplantate 2018 Fahrt auf. Symptome wie Muskel-, Gelenkschmerzen, Fatigue, Schwäche, Schwindel, Infektanfälligkeit und Erkrankungen wie Rheuma, Multiple Sklerose, Morbus Raynaud u.a. werden in diesem Zusammenhang genannt. Im eigenen Patientengut wird in den vergangenen Monaten eine starke Nachfrage nach Entfernung von Silikonimplantaten verzeichnet.

Methoden: Zwischen 1/16 und 2/19 wurden bei 70 Patientinnen die Implantate entfernt. Das Durchschnittsalter betrug 42,3 Jahre. Das Volumen der Implantate lag zwischen 210 und 450 ccm. Bei 16% fanden sich defekte Implantate.

Behandlungsmöglichkeiten: a) ersatzloses Entfernen der Implantate und Resektion der Kapsel (4% bisher, Tendenz steigend), b) Entfernen der Implantate und Ersatz des Volumens durch Eigenfett (96%).

Alle Patientinnen erhielten einen Fragebogen, in welchem der für BII typische Symptomenkomplex vor und nach der Explantation abgefragt wurde. Die Auswertung ermöglicht eine Aussage über das Vorliegen von BII im eigenen Patientengut und deren Verlauf nach Explantation des Silikons.

Schlussfolgerung: Die BII wird in den kommenden Jahren zunehmend den Plastischen Chirurgen begegnen. Ein tieferes Verständnis der Komplexizität des Krankheitsbildes und schlüssige Behandlungskonzepte sind daher von erheblicher Bedeutung. Ihre Behandlung darf nicht selbsternannten Heilern, welche von verzweifelten Patientinnen aufgesucht werden, überlassen werden.