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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Scaffold-freies 3D-Zellkulturmodell humaner Ewing-Sarkom Zellen und Veränderung malignitätsassoziierter Gene in simulierter Mikrogravitation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexander Romswinkel - Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg
  • Armin Kraus - Otto-von-Guericke Universität, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Magdeburg
  • Manfred Infanger - Otto-von-Guericke Universität, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Magdeburg
  • Carlo Dietz - Otto-von-Guericke Universität, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Magdeburg
  • Xenia Delvinioti - Otto-von-Guericke Universität, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Magdeburg
  • Florian Strube - Otto-von-Guericke Universität, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc177

doi: 10.3205/19dgpraec177, urn:nbn:de:0183-19dgpraec1771

Veröffentlicht: 24. September 2019

© 2019 Romswinkel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: 2D-Zellkulturen bilden das Verhalten von Tumorzellen nur unzureichend ab, während 3D-Zellkulturen auf Grund realistischerer Zell-Zell- Interaktionen das tatsächliche Tumorverhalten adäquater widerspiegeln. Ziel dieser Arbeit ist es, erstmals die mögliche Bildung von Spheroiden bei Ewing-Sarkomzellen unter simulierter Mikrogravitation (s-μg) nachzuweisen, und die Veränderungen der Expression malignitätsassoziierter Gene zu untersuchen.

Methoden: Humane Ewing-Sarkom Zellen wurden 24h lang s-μg-Bedingungen in einer Random Positioning Machine (RPM) ausgesetzt. Die Spheroidbildung wurde phasenkontrastmikroskopisch beobachtet und Veränderungen der Genexpression mittels RT-qPCR gemessen.

Ergebnisse: Nach 24 h wurde die Bildung von Spheroiden nachgewiesen. Es zeigte sich unter s-μg eine signifikante Erhöhung der Genexpression des Haupttranslokationsproteins EWS-Fli1 in Spheroiden und in adhärenten Zellen (18.5x, 8.2x, beide p<0.05). Der Chemokinrezeptor CXCR4 wurde nur in den Spheroiden signifikant hochreguliert (27.2x, p<0.05). CD44 zeigte eine signifikante Steigerung der Expression in den Spheroiden (3.7x, p<0.05). CAV1 wurde sowohl in Spheroiden, als auch in adhärenten Zellen hochreguliert (1.2x, 1.3x, beide p<0.05). DKK2 wurde in den Spheroiden signifikant herunterreguliert (0.8x, p<0.05). Die VEGF-A Expression war nur in den adhärenten Zellen vermindert (0.7, p<0.05). LOX, MMP9 und ERBB4 wurden herunterreguliert, jedoch nicht signifikant. NKX2.2, CD99, ZEB2 und CXCR7 blieben unverändert.

Schlussfolgerungen: Simulierte Mikrogravitation führt in humanen Ewing-Sarkom Zellen zur Spheroidbildung und beeinflusst die Expression von Genen, die mit einem malignen Phänotyp assoziiert sind. Es zeigte sich eine Tendenz in Richtung eines maligneren Phänotyps. CXCR4-, CD44-, oder CAV1-Antagonisierung könnte einen therapeutischen Ansatz darstellen.