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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Lokale alpha-Rezeptorblockade zur Gefäßdilatation bei katecholamin-induzierter symmetrischer peripherer Ischämie – erster Fallbericht

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Philipp Lamby - Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg
  • Magnus Baringer - Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Regensburg, Regensburg
  • Catharina Strauss - Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Regensburg, Regensburg
  • Lukas Prantl - Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Regensburg, Regensburg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc170

doi: 10.3205/19dgpraec170, urn:nbn:de:0183-19dgpraec1702

Veröffentlicht: 24. September 2019

© 2019 Lamby et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Symmetrische periphere Gangrän (SPG) ist die klinische Manifestation einer peripheren Gangrän der Akralbereiche ohne Anzeichen von Großgefäßverschluss oder Vaskulitis. Diese wird u.a. durch hochdosierte Katecholamingaben während der intensivmedizinischen Therapie induziert und stellt das intensivmedizinische Kreislaufmanagement vor große Herausforderungen. Ein standardisiertes Therapiekonzept existiert bisher nicht. Oft sind nach erfolgreicher intensivmedizinischer Therapie Amputationen von Fingern, Zehen oder ganzen Gliedmaßen notwendig.

Methoden: Im Zeitraum von einem Jahr wurden an unserer Klinik 2 Patienten mit Ischämien der Akren während der Intensivmedizinischen Therapie durch lokale Applikation eines nicht-selektiven Alpha-Rezeptorantagonisten (Phentolamin) behandelt. Dabei wurden über 6–8 Injektionsstellen je 1 mg Phentolamin subkutan injiziert. Gleichzeitig erfolgte eine Darstellung der oberflächlichen Mikrozirkulation durch Indocyaningrünfluoreszenz (System SPY Elite®).

Ergebnisse: In beiden Fällen kam es nach Phentolamingabe zu einem deutlichen Anstieg der Mikrozirkulation. Dieser Effekt konnte durch tägliche Injektionen aufrechterhalten werden und eine Amputation von Finger- und Zehengliedern verhindert werden.

Schlussfolgerung: Die lokale Gabe von nicht-selektiven Alpha-Rezeptorantagonisten bei Katecholamin-induzierter Ischämie stellt einen vielversprechenden und effektiven Therapieansatz für eine verbreitete schwerwiegende Komplikation während der hochdosierten Katecholamingabe dar.