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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

26.09. - 28.09.2019, Hamburg

Lymphödem der unteren Extremität – Anpassung des Therapie-Regimes anhand unserer Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alina Abu-Ghazaleh - Sana Kliniken Düsseldorf - Krankenhaus Benrath, Düsseldorf
  • Katrin Seidenstücker - Sana Kliniken Düsseldorf, Plastische Chirurgie II, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Hamburg, 26.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc061

doi: 10.3205/19dgpraec061, urn:nbn:de:0183-19dgpraec0613

Veröffentlicht: 24. September 2019

© 2019 Abu-Ghazaleh et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das primäre und sekundäre Lymphödem der unteren Extremität führt bei den Betroffenen zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität und zur funktionellen Einschränkung der Beweglichkeit. Die chirurgische Therapie ist erschwert, da die rekonstruktiven Eingriffe meist eine Umleitung in das venöse System vorsehen, diese jedoch durch das orthostatische Druckgefälle im Vergleich zur oberen Extremität erschwert ist.

Methodik: Seit 01/2016 führten wir über 170 lymphrekonstruktive Operationen durch, davon 60 bei bestehendem Beinlymphödem. 35 Patienten wurden mit LVA-Anlagen behandelt und 25 Patienten erhielten einen vaskulären Lymphknotentransfer. Die Aufarbeitung unserer Ergebnisse führte zu einer Anpassung unseres Therapie-Regimes und zur Modifikation unserer Operationsverfahren.

Ergebnisse: Wir verglichen die Ergebnisse anhand der errechneten Reduktionsraten 6 Monate postoperativ. Die extraanatomische Platzierung der Lymphknoten in die Wadenregion zeigte eine mittlere Reduktionsrate von 47% im Vergleich zu 13,8% bei Platzierung in der Leiste. Die Komplikationsraten waren vergleichbar und sehr niedrig. Zu einem Lappenverlust kam es in unserem Patientenkollektiv nicht.

Schlussfolgerung: Lymphknotentransplantate aus dem Jejunalmesenterium weisen eine deutlich geringere Lappengröße, eine konstante Anzahl an Lymphknoten und eine geringere Hebedefektmorbidität auf als eine Entnahme an der lateralen Thoraxseite. Eine anatomische Platzierung der transplantierten Lymphknoten in der Leistenregion zeigt nach 6 Monaten deutlich schlechtere Reduktionsraten als eine Platzierung in der Wadenregion. Die extraanatomische Platzierung von intraabdominell entnommenen Lymphknoten in die Wade birgt nach initialer Bettruhe und anschließend durchgeführtem Lappentraining keine erhöhte Komplikationsgefahr und stellt somit ein sicheres und erfolgreiches Operationsverfahren für die Behandlung eines zweitgradigen Beinlymphödems dar.