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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Akademische Karriereplanung beim Mittelbau der Medizin: Vom hohen wissenschaftlichen Interesse, guten Leistungen und wenig Unterstützung

Meeting Abstract

  • Jörg Hauser - Alfried Krupp Krankenhaus
  • presenting/speaker Heiko Sorg - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Simon Thönnes - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Daniel J. Tilkorn - Alfried Krupp Krankenhaus
  • Christian G.G. Schwab - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen Witten

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc246

doi: 10.3205/18dgpraec246, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2469

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Hauser et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Ansprüche der Generation Y an die Work-Life-Balance werden als Schlüsselelemente in der Karriereplanung des medizinischen Nachwuchses angesehen. Der Erwerb eines Doktortitels bleibt jedoch ein wichtiger Karriereschritt. Die akademische Karriere in der Medizin hingegen durch risikoreiche Arbeitsplätze in der Forschung und unbekannte Perspektiven für höhere akademische Positionen erschwert.

Methode: Im Rahmen der KARiMED-Studie (Karriere in der Medizin) haben wir eine Online-Befragung beim medizinischen Mittelbau durchgeführt und biographische Parameter, subjektive Bewertungen und potenzielle Reformbedürfnisse im Hinblick auf die akademische und berufliche Laufbahn erfragt (n=1097).

Ergebnisse: Akademische Abschlüsse wurden mit 55% als wichtig für die Karriere eingestuft und 76% der Teilnehmer streben eine Promotion, 33% die Habilitation und nur 16% eine ordentliche Professur an. Allerdings werden die Chancen eine ordentliche Professur zu erhalten auch als nur gering eingeschätzt. Im Gegensatz dazu erwarten 80% der Vorgesetzten, dass ihr medizinisches Personal promoviert, aber nur 25% fühlen sich von ihren Vorgesetzten hierbei gut unterstützt. Zudem scheint die problemlose Freistellung von klinischer Arbeit für Forschung nur in 3% möglich zu sein und erfolgt daher in der Freizeit (48%). Insgesamt 52% wünschen sich Reformen, darunter strukturierte Programme mit verbindlichen Vereinbarungen, bundeseinheitliche Regelungen sowie die Entlastung von der klinischen Arbeit.

Schlussfolgerung: Die akademische Laufbahn in der Medizin wird hoch geschätzt und scheint mit besseren Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven verbunden zu sein. Dies wird konterkariert durch das historisch gewachsene komplexe deutsche Graduierungssystem, aber auch durch einen großen Mangel an Unterstützung der Institutionen und direkten Vorgesetzten selbst. Daher sind erhebliche strukturelle Veränderungen erforderlich, die planbare Karrierepfade ermöglichen.