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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Besonderheiten bei Verbrennungen der Hände

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Bert Reichert - Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc224

doi: 10.3205/18dgpraec224, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2248

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Reichert.
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Gliederung

Text

Bei der Behandlung von Verbrennungen an der Hand bekommen Diagnostik, Indikationsstellung zu chirurgischem Vorgehen, Akut- und Sekundärversorgung Charakteristika, die sich von Brandverletzungen an anderen Köprerregionen kritisch unterscheiden.

1.
Die dorsalseitige Haut an Hand und Fingern ist vergleichsweise vulnerabel, tiefdermale Läsionen werden eher narbig abheilen und funktionelle Störungen begründen. Eine möglichst sichere Einschätzung der Verbrennungstiefe ist für die korrekte Wahl der Therapie von herausragender Bedeutung. International gibt es eine offene Debatte darüber, zu welchem Zeitpunkt ein chirurgisches Vorgehen erfolgen sollte.
2.
Seit einigen Jahren steht neben den klassischen chirurgischen Verfahren die enzymatische Wundbehandlung zru Verfügung. An der Hand erwartet man Vorteile durch Dekompression mit der Möglichkeit eines Verzichts auf Escharotomie sowie durch Frühmobilisation. Die Anwendung dieser Methode ist aber komplex, nicht selten müssen enzymatisches Debridement und Hauttransplantation kombiniert werden.
3.
Bei einer chirurgischen Akutversorgung, typischerweise mit Spalthauttransplantation, müssen die funktionellen Erfordernisse der Finger sorgfältig bedacht werden. Eine Versorgung in Streckstellung begünstigt spätere Beugedefizite und Narbenprobleme in den Kommissuren.
4.
Sekundäre Korrekturen werden erforderlich bei instabilen Heilungsergebnissen, bei funktionell störendem Narbenbild, bei Nagelwachstumsstörungen, Gelenkkontrakturen u.v.m. und erfordern die gesamte technische Bandbreite der Plastischen und Handchirurgie.

In diesem Einführungsvortrag soll das Fazit lauten: Verbrennungen an den Händen sind grundsätzlich komplexe Verletzungen und sollen in den Zentren versorgt werden, die auf die Behandlung von Schwerstverbrannten spezialisiert sind, auch wenn es sich nicht um eine lebensbedrohliche Verletzung handelt.