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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Auswirkung der verspäteten Vorstellung von Handinfektionen beim Handchirurgen – Eine retrospektive Studie von 379 Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Khaled Dastagir - Medizinische Hochschule Hannover
  • Ramin Ipaktchi - Medizinische Hochschule Hannover
  • Sören Könneker - Medizinische Hochschule Hannover
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc206

doi: 10.3205/18dgpraec206, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2063

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Dastagir et al.
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Gliederung

Text

Empirisch wurde im klinischen Alltag eine Korrelation des Vorstellungszeitpunktes mit der Ausbereitung, der stationären Liegedauer sowie Häufigkeit notwendiger Operationen der Pat. mit Handinfektionen (HI) beobachtet. Es wurden retrospektiv Daten von 379 Pat. mit HI, die an der Medizinischen Hochschule Hannover in der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (2007-2014) behandelt wurden, hinsichtlich einer Korrelation des Vorstellungszeitpunktes mit der Infektionsursache, Liegedauer Ausbereitung sowie Häufigkeit notwendiger Operationen erhoben. Die durchschnittlich verspätete Vorstellungszeit (vVZ) der Pat. variierte je nach Infektionsursache. Besonders früh stellten sich Pat. mit Katzenbiss- (1,8 d) und Brandverletzungen (1,4 d) vor. Andere Pat. mit Menschenbiss-, Hundebiss- und Insektenstichverletzungen stellten sich ebenfalls früher (2,5-3,3 d) als die mittlere vVZ von 3,95 d vor. Kleinere Traumata wie i.v. Drogenkonsum sowie Schnitt- und Stichwunden wurden mit der längsten vVZ von 3 bis 11,2 d nach dem Unfallereignis aufgenommen. Wir beobachteten eine häufigere Infektfortleitung bei Pat. mit einer vVZ von mehr als einem Tag. Bei Pat. mit einer vVZ von 2 d und mehr im Vergleich zu einer 1-Tages-Verzögerung (1,09) war eine höhere Eingriffszahl (1,46) erforderlich. Zusätzlich fanden wir eine längere Liegedauer von Pat. mit mehr als 1 Tag vVZ (8,8 d) mit einer hohen mittleren Verweildauer für Fälle mit einer 3-tägigen vVZ (9,74 d). Eine maximale Liegedauer wurde in Fällen mit über 2 Wochen vVZ (11 d) beobachtet. Ein längerer Aufenthalt war mit höheren Eingriffszahlen verbunden. Die durchschnittliche Anzahl der Interventionen rangierte von 0,9 innerhalb eines einwöchigen Aufenthalts bis 3,6 für Pat., die länger als fünf Wochen blieben. Die Ergebnisse zeigen wie wichtig eine frühzeitige Vorstellung von Pat. mit HI beim erfahrenen Handchirurgen ist, um komplizierte Verläufe abzuwenden.