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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Medizintourismus – Ungewöhnliches Keimspektrum bei Wundinfektionen nach ästhetischen Eingriffen im Ausland

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Louisa Thiel - Spital Thurgau Ag/Kantonsspital Frauenfeld
  • Christian Krug - Spital Thurgau Ag/Kantonsspital Frauenfeld
  • Thomas Holzbach - Spital Thurgau Ag/Kantonsspital Frauenfeld
  • Sebastian Leitsch - Spital Thurgau Ag/Kantonsspital Frauenfeld

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc202

doi: 10.3205/18dgpraec202, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2029

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Thiel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Phänomen des Medizintourismus in der plastischen Chirurgie ist weit verbreitet und stark zunehmend, vor allem von Deutschland/Schweiz ins Ausland. Die Patienten werden durch billige Preise und hohe Versprechungen nach z.B. Tschechien oder in die Türkei gelockt. Die favorisierten Prozeduren im Ausland sind vorallem Brustoperationen, Straffungseingriffe sowie Fettabsaugungen. Dort wird oftmals an Qualität gespart, was zu Komplikationen wie Wundinfektionen führen, die bei uns nachversorgt werden müssen.

Ziel: Analyse des Keimspektrums bei Wundinfektionen nach ästhetischen Operationen im Ausland sowie deren therapeutische Konsequenz im Vergleich zu uns

Methoden: Retrospektiv alle Patienten mit Wundinfektionen nach ästhetischen Operationen im Ausland, die bei uns zwischen 2016 und 2018 behandelt worden. Krankengeschichte wurde bezüglich Operation, Komplikation, mikrobiologisches Keimspektrum und Therapie reviewed. Vergleich der Keimspektren mit Infektionen nach ästhetischen Eingriffen in unserer Klinik.

Ergebnisse: Alle Patienten, die sich in dem Zeitraum vorstellten, präsentierten sich mit ausgeprägten Wundinfektionen durch Mischinfektionen. Bei allen zeigte sich in der mikrobiologischen Untersuchung ein für uns eher ungewöhnliches Keimspektrum mit teilweise anaeroben Bakterien, sowie einer Reihe von gram-positiven und gram-negativen Problemkeimen. Alle Patienten benötigten Revisionseingriffe teilweise mit Vac Therapie, sowie eine antibiotische Therapie. Diese Keimspektren mit teils hoher Anzahl an Resistenzen zogen häufigere Antibiotikawechsel und antibiotische Kombinationstherapien mit sich.

Schlussfolgerung: Trotz Warnungen bezüglich Komplikationen nimmt der Trend des Medizintourismus in der Plastischen Chirurgie rapide zu. Die ausgedehnten Wundinfektionen mit Problemkeimen akzentuieren das Risiko der ästhetischen Eingriffe im Ausland.