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Radiologische Langzeitergebnisse nach Eigenfett-Transplantation der Brust
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Veröffentlicht: | 20. September 2018 |
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Hintergrund: Die onkologische Sicherheit sowie die radiologische Beurteilbarkeit nach Eigenfett-Transplantation der Brust werden in der Literatur oft in Frage gestellt. Ziel unserer Studie ist es, die radiologischen Langzeit-Ergebnisse sowie die Mammakarzinom-Rezidivrate nach Eigenfett-Transplantation der Brust zu evaluieren.
Methoden: Die radiologischen Langzeit-Ergebnisse wurden anhand von aktuellen Sonographie-, Mammographie- und MRT-Befunden evaluiert; zudem wurde die hieraus abgeleitete Empfehlung einer Probebiopsie analysiert.
Ergebnisse: Vom 01.05.2008 bis 31.12.2014 wurden in unserer Abteilung 398 Eigenfett-Transplantationen an 211 Brustkrebs-Patientinnen durchgeführt; der Anteil der zurückerhaltenen Fragebögen betrug 27.1%; radiologische Befunde wurden von 10,9% der Patientinnen vorgelegt (Nachbeobachtungszeitraum: durchschn. 44 Monate). Dabei zeigten sich im Bereich der Eigenfett-unterspritzten Brust bei 56.5% der Patienten auffällige rad. Befunde (21.7% Zysten, 13.0% Verkalkungen, 21.7% Fettgewebsnekrosen); jedoch bestanden auch im Bereich der gegenseitigen Brust bei 56.5 % der Patienten Zysten (34.8%) oder Verkalkungen (21.7%). Eine Probebiopsie wurde bei 8 Patienten (Eigenfett-transplantierte Brust: n=7; gegenseitige Brust: n=1) durchgeführt, dabei wurde in einem Fall ein Rezidiv der Eigenfett-transplantierten Brust und in einem zweiten Fall ein Zweitkarzinom der gegenseitigen Brust festgestellt.
Zusammenfassung: Sowohl i.B. der Eigenfett-transplantierten als auch i.B. der gegenseitigen Brust fanden sich in mehr als der Hälfte der Patientinnen auffällige radiologische Befunde. An der Eigenfett-unterspritzten Brust wurde jedoch signifikant öfter die Durchführung von Probebiopsien empfohlen als an der gegenseitigen Brust. Ein gehäuftes Auftreten von Mammakarzinom-Rezidiven der Eigenfett-unterspritzten Brust konnte nicht beobachtet werden.
Funding: HELIOS Kliniken GmbH, Grant-ID: 051370