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Tumor der Mammae beiderseits nach Mammaaugmentation bei Gonadendygenesie und akuter lymphatischer Leukämie in der Eigenanamnese
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Veröffentlicht: | 20. September 2018 |
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Zusammenfassung: In der Literatur werden wenige Fälle von Brusttumore als Erstmanifestation eines Rezidivs bei akuter lymphatischer Leukämie beschrieben. Immunhistochemisch bestand eine Ähnlichkeit mit dem Immunphänotyp der Grunderkrankung. Wesentlich häufiger werden Raumforderungen beschrieben die histologisch einem gutartigen Tumor entsprechen.
Wir berichten über eine 21-jährige Patientin, die sich mit einer größenprogredienten Raumforderung der Mamma beidseits vorstellte. Die Patientin erkrankte im Jugendalter an einer akuten lymphatischen Leukämie und erhielt eine Radiochemotherapie sowie Stammzelltransplantation. Aufgrund einer hormoneller Dysfunktion und Gonadendysgenesie erfolgte Jahre später die submuskuläre Augmentation der Brust mittels anatomischen Implantaten. 1 Jahr postoperativ fiel erstmals eine Raumforderung der linken Brust auf. Im Laufe eines Jahres kam es zu rascher Größenprogredienz, sodass weitere Diagnostik inclusive einer präoperativen Stanzbiopsie veranlasst wurde. MR-morphologisch als auch histologisch handelte es sich um ein Phylloidestumor. Die Dignität ist noch unbekannt, weitere Resultate stehen derzeit noch aus.
Fraglich bleibt, ob die Implantation der Brustprothese in Zusammenhang mit dem Auftreten des Tumors steht. Weiterhin zeigt dieser Kasus, dass hinter einem scheinbar benigen Tumor ebenfalls ein Rezidiv der Grunderkrankung stecken kann.
Schlüsselwörter: Mammaaugmentation, acute lymphoblastic leucemia, Radiochemotherapie, Stammzelltransplantation, Fibroadenom, Pylloidestumor