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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Mikrochirurgische Brustrekonstruktion ohne Monitorinsel – vertretbares Risiko zugunsten der Ästhetik?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Frank Masberg - Helios Kliniken Schwerin

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc090

doi: 10.3205/18dgpraec090, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0909

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Masberg.
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Gliederung

Text

Unter bestimmten Konstellationen erlaubt die onkologische Sicherheit hautsparende bis mamillenerhaltende Mastektomieverfahren, so dass bei zusätzlich geplanter primärer Brustrekonstruktionen mit Eigengewebe oft nur der Ersatz des Drüsengewebes, nicht aber auch der Brusthaut erforderlich ist. Aus Gründen des sicheren Lappenmonitorings wird in diesen Fällen dennoch das Belassen einer Monitorinsel vorgezogen. Diese zusätzliche Hautinsel führt durch den Patch-Effekt entweder zur Beeinträchtigung der Brustkontur oder bedingt zusätzliche Entfernung von originärer Brusthaut. Nicht immer enthält dieses Areal auch gleichzeitig das Perforatorsignal für die Dopplerkontrollen. Insbesondere bei unterschiedlicher Hautpigmentierung wird diese Monitorinsel sekundär gern entfernt, womit nochmals ein gewisser Aufwand zugunsten der damit verbundenen Neuformung der Brust resultiert. In den Fällen, wo keine Sekundärkorrekturen erforderlich wären, könnte den Betroffenen eine Folgeoperation erspart werden, wenn auf diese Monitorinsel verzichtet wird.

Allerdings bedeutet das den Verlust relevanter Parameter bei der klinischen Befundkontrolle. Klassische Befundqualitäten wie Hautfarbe, Rekapillarisierungszedit und Temperatur können nicht beurteilt werden. Diskutiert wird der diagnostische Wert der vebleibenden indirekten Zeichen einer Perfusionsstörung wie Dopplersignale, Brustgröße, Gewebeturgor und Drainageverluste anhand eigener Ergebnisse. Perfusionsstörungen waren nicht aufgetreten bzw. wurden nicht nachgewiesen, Hämatomschwellungen führten in 2 Fällen zur Wundrevision und waren lediglich Folge einer unzureichenden Blutstillung. Es gab keine Lappenverluste.

Die Verlustrate bei mikrochirurgischen Brustrekonstruktionen liegt in erfahrenen Zentren inzwischen weit unter 3% und die Revisionsrate bei Perfusionsstörungen ist ebenfalls gering. Unter solchen Voraussetzungen erscheinen Monitorinseln zur postoperativen visuellen Lappenkontrolle nicht mehr zwingend erforderlich.