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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Funktionserhalt als Kriterium der Ergebnisqualität – Spätergebnisse nach komplexer Rekonstruktion an 3 Gliedmaßen bei peripherer septisch-embolischer Gangrän

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Frank Masberg - Helios Kliniken Schwerin

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc089

doi: 10.3205/18dgpraec089, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0890

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Masberg.
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Gliederung

Text

Bei der Behandlungsplanung mikrochirurgischer Rekonstruktionen zum Extremitätenerhalt sind neben Therapieumfang, Erfolgsaussichten und Erwartungshaltung der Patienten stets auch das mögliche funktionelle Ergebnis zu berücksichtigen.Vorgestellt wird das Langzeitergebnis nach aufwendiger mehrzeitiger Rekonstruktion infolge peripherer septisch-embolischer Gangrän der rechten Hand und beider Füße.

Als Sepsisfolge erlitt eine 54 jährige Patientin mumifizierende Nekrosen an der rechten Hand, beiden Vorfüßen und der linken Ferse. Da eine Amputation abgelehnt wurde, erfolgte die Verlegung in unsere Klinik.

Mit dem Ziel eines maximal möglichen Funktionserhaltes der betroffenen Extremitäten ergab sich die Notwendigkeit, rekonstruktive Maßnahmen unter weitestgehendem Längenerhalt der Gliedmaßen umzusetzen. Somit kam an beiden Füßen ausschließlich ein mikrochirurgischer Gewebetransfer und ein mehrzeitiges operatives Therapiekonzept in Frage. Hinsichtlich der teils bis zu den Mittelphalangen reichenden Nekrosen der Finger sollten die Mittelgelenke für die Greiffunktion gerettet werden.

Es waren primär 6 Operationen, davon 3 mikrochirurgische Lappenplastiken und 2 sekundäre Korrekturbehandlungen erforderlich, um das Therapieziel zu erreichen. Die mikrochirurgischen Gewebetransfers erforderten zusätzliche Veneninterponate und den Einsatz von Embolektomiekatheter. Demonstriert werden die Ergebnisse nach mittlerweile 2,5 Jahren Beobachtungszeit.

Rekonstruktive Therapieplanungen bei peripherer septisch-embolischer Gangrän sind individuell erwartungsgemäß sehr komplex und aufwendig. Die Folgen des septischen Prozesses können weitere Organsysteme einbezogen haben und damit ohnehin Therapieoptionen beschränken. Bei zu erwartender vollständiger Genesung lohnt jedoch der maximale Aufwand bei der Extremitätenrettung, da hiervon maßgeblich die weitere Lebensqualität bestimmt wird.