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Defektadaptierte Planung und Modifikation von ALT Lappenplastiken
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Veröffentlicht: | 20. September 2018 |
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Der anterolaterale Oberschenkel-Lappen (ALT) hat aufgrund seiner vielseitigen Einsetzbarkeit in den vergangenen Jahren zunehmend an Popularität gewonnen. Er kann unter Mitnahme der Muskelfaszie (subfaszial) oder unter Schonung der tiefen Faszie (suprafaszial) gehoben werden. Suprafaszial kann die Lappenplastik sowohl auf Höhe der Muskelfaszie, als auch auf Höhe der Scarpa-Faszie präpariert werden. Bei letzterem Verfahren wird das tiefe Fettkompartiment in situ belassen, so dass ein primär ausgedünnter Lappen transferiert werden kann. Dies ist insbesondere zur Defektdeckung an anatomischen Lokalisationen mit dünnem Weichteilmantel, wie z.B. am Sprunggelenk oder am Kopf, von Vorteil. Präoperativ ist sowohl eine Dickenmessung als auch exakte Positionsbestimmung der Perforatoren wünschenswert.
Die Sonografie erlaubt präoperativ eine Bestimmung der Lappendicke mit Unterscheidung des oberflächlichen und tiefen subkutanen Kompartiments. Durch die Dickenmessung ist bereits präoperativ die finale Lappendicke bekannt. Durch eine zusätzliche farbkodierte Doppler-Sonografie können Perforansgefäße identifiziert und genau lokalisiert werden. Dies hilft beim Lappendesign die Perforatoren optimal zu platzieren und bei der Präparation zügig zu lokalisieren.
Durch exakte präoperative Planung kann der ALT Lappen optimal an die Anforderungen des Defektes angepasst werden. So kann abhängig von der Defekttiefe der Zusatznutzen einer aufwändigeren Hebung auf Höhe der Scarpa-Faszie individuell gegen einen klassischen sub- oder epifaszialen ALT bestimmt werden. Diese primär ausgedünnten Lappen können insbesondere zur Defektdeckung am Sprunggelenk, Fußrücken oder Kopf ein ästhetisch und funktionell überlegenes Ergebnis erzielen. Eine sekundäre Ausdünnung ist hier nicht erforderlich. Die Doppler-Sonografie ist für die sichere Lokalisierung der Perforatoren von großem Vorteil. Einschränkend sind ein erhöhter Zeitbedarf sowie notwendige Expertise beim Untersucher.