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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Plastische Chirurgie der funktionsbehindernden Verbrennungsnarben bei Kindern in Entwicklungsländern

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker André Borsche - Interplast Germany e.V.
  • Dirk Blaschke - Interplast Germany e.V.

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc054

doi: 10.3205/18dgpraec054, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0548

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Borsche et al.
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Gliederung

Text

Plastische Chirurgen von INTERPLAST-Germany sind seit 38 Jahren im weltweiten Einsatz und haben in über 1.200 Missionen 90.000 Menschen operativ helfen können. Allein 25% der Fälle sind Verbrennungsopfer, wobei es sich vorwiegend um funktionsbehindernde Verbrennungsnarben handelt. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den Kindern, da hier die plastische Rekonstruktion das noch zu erwartende kindliche Wachstum mit berücksichtigen muss. Die Plastische Chirurgie der späten Verbrennungsfolgen erfordert bei den komplexen Vernarbungen meist eine Kombination von verschiedenen Techniken, deren Wertigkeit von der Effektivität und der Sicherheit in der Anwendung abhängt. Kontrakturlösung und Defektdeckung durch Schwenklappenplastiken, Perforatorlappen und Vollhauttransplantate haben sich dabei besonders bewährt. Während fortlaufende Z-Plastiken und Y-V-Plastiken zwar sicher durchzuführen sind, bringen sie aber bei schwersten Kontrakturen oftmals nur einen begrenzten Funktionsgewinn. Spalthaut-Transplantationen sollten nur als letzte Möglichkeit der Defektdeckung gewählt werden, da sie im Gelenkbereich der Schrumpfungstendenz unterliegen und zu instabilen Narben führen können. Aufwendige mikrovaskuläre Techniken sind den Erfahrenen vorbehalten und eher die Ausnahme, da unter einfachen Bedingungen oftmals nur begrenzte postoperative Überwachungsmöglichkeiten gegeben sind. Wiederholte Einsätze am gleichen Ort ermöglichen eine Qualitätskontrolle der angewendeten Techniken. Ursachen für Narbenkontrakturrezidive sind neben Sekundärheilungen, primär unvollständige Kontrakturlösungen oder zu klein dimensionierte Lappenplastiken. Bei INTERPLAST-Einsätzen hat neben der direkten Hilfe für die Patienten auch das Anlernen der Ärzte vor Ort einen besonderen Stellenwert. Sie sollten in die grundlegenden Techniken der Plastischen Chirurgie eingewiesen werden, um ihren eigenen Patienten in Zukunft selber besser helfen zu können.