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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Der gluteale Faltenlappen als alternative Option zur Rekonstruktion perinealer Defekte

Meeting Abstract

  • Holger Bannasch - Universitätsklinikum Freiburg
  • presenting/speaker Florian Lampert - Universitätsklinikum Freiburg
  • G. Björn Stark - Universitätsklinikum Freiburg
  • Georgios Koulaxouzidis - Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Vincenzo Penna - Clinic im Centrum Lörrach, Basel
  • Christian Witzel - Chirurgische Klinik Campus Charité Mitte
  • Felix Aigner - Chirurgische Klinik Campus Charité Mitte
  • Johann Pratschke - Universitätsklinik Innsbruck
  • Hannes Neeff - Universitätsklinikum Freiburg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc011

doi: 10.3205/18dgpraec011, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0118

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Bannasch et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Perineale Defekte nach anorektaler Tumorresektion stellen eine rekonstruktive Herausforderung dar. Trotz ihrer Zuverlässigkeit haben Lappenplastiken mit Verwendung des Musculus rectus abdominis eine Reihe immanenter Nachteile. Lokale, perforatorbasierte Lappenplastiken können hier eine günstige Alternative darstellen. Wir berichten über unsere Erfahrung mit der Glutealfalten-Lappenplastik (gluteal fold flap, GFF) in der Rekonstruktion perinealer und intrapelviner Defekte.

Methoden: Wir führten eine retrospektive Untersuchung unserer Krankenakten hinsichtlich epidemiologischer, therapeutischer und onkologischer Daten durch; erfasst wurden u.a. die Dauer des stationären Aufenthaltes, postoperative Komplikationen und ihre Behandlung sowie die Zeit bis zur vollständigen Abheilung.

Ergebnisse: Es wurden zwischen Januar 2012 und Juni 2017 insgesamt 22 GFFs (8 uni- und 7 bilaterale) bei 15 Patienten durchgeführt (9 weiblich, 6 männlich, 8 Plattenepithel-, und 7 Adenokarzinome, Patientenalter 65,5 +/- 8,2 Jahre). Bei 73,3% der Patienten lag ein Lokalrezidiv vor. Der mittlere Nachbeobachtungszeitrum betrug 362 +/-330 Tage. In allen außer einem Fall (93,3%) konnte primär ein R0-Resektionsstatus erreicht werden. 11 Fälle (46,7%) verliefen komplikationslos oder hatten Minor-Komplikationen (26,7%), welche vorwiegend aus Wundheilungsstörungen ohne Einfluss auf Mobilisation oder Entlassbarkeit bestanden. Die mittlere Hospitalisationsdauer betrug 22+/-9,9 Tage. Bezüglich des onkologischen Ergebnisses blieben 53,3% der Patienten im Nachbeobachtungszeitraum rezidivfrei, bei 20% trat eine Metastasierung und bei 20% ein Lokalrezidiv auf. Ein Patient (6,7%) verstarb aufgrund anderer Ursache.

Schlussfolgerung: Der gluteale Faltenlappen ist eine zuverlässige Option zur perinealen und intrapelvinen Rekonstruktion. Er ist vergleichsweise leicht und schnell zu heben, geht mit einer akzeptablen Komplikationsrate und Hebemorbidität einher und beeinträchtigt nicht die Bauchwand.