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Herausforderungen der globalen Humanitären Krise: Medizinische Versorgung der MigrantInnen- und Flüchtlingsbevölkerung
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Veröffentlicht: | 20. September 2018 |
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Der Zugang zu Gesundheitsversorgung fasst den Zugang zu sicheren und notwendigen chirurgischen Eingriffen ein.
Ungefähr 5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherer, erschwinglicher chirurgischer und anästhesiologischer Versorgung. Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist für diese stark gefährdete Bevölkerungsgruppe extrem begrenzt. Nur 6% aller chirurgischen Eingriffe kommen dem ärmsten Drittel der Welt zugute. Jedes Jahr sterben schätzungsweise 16,9 Millionen Menschen an Krankheiten, die chirurgisch behandelbar wären. Millionen weitere Menschen leiden unter vermeidbaren Behinderungen. Primäre Verletzungen, welche chirurgische Eingriffe benötigen, sind: „Frakturen, traumatische Amputationen, Rückenmarkverletzungen, Nervenschäden, Kombination von Fraktur und Nervenverletzungen, bilaterale Augenverletzungen, Hirnverletzungen, weitere Verletzungen6“. Für MigrantInnen sind die Barrieren des Zugangs zu sicherer, chirurgischer Versorgung exponentiell größer. Mindestens 2,78 Millionen Operationen werden jährlich für alle Flüchtlinge weltweit benötigt. Im Jahr 2016 wurde geschätzt, dass etwa 1,1 Millionen Operationen in Nordafrika und im Nahen Osten erforderlich waren, was einem Anstieg von 50% gegenüber dem derzeitigen unerfüllten chirurgischen Bedarf in der Region entspricht. Länder mit der höchsten chirurgischen Belastung für die Vertriebenen sind: Syrien (388.000 Operationen), Kolumbien (282.000 Operationen) und der Irak (187.000 Operationen). Zwischen 4 und 10% der erforderlichen Eingriffe waren chirurgische Eingriffe bei der Geburtshilfe. Kinder im Alter von jünger als 18 Jahren machten 52% der Vertriebenen aus was auf eine erhebliche Nachfrage nach pädiatrischer chirurgischer Versorgung hindeutet.