gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Die ischämische Konditionierung zur Reduktion der sekundären Brandwundenprogression – Was wissen wir? Was können wir erwarten?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jens Rothenberger - BG Unfallklinik, Universität Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Matthias Wittwer - Univesitätsspital Inselspital Bern, Hand- und Plastische Chirurgie, Bern, Schweiz
  • Manuel Held - BG Unfallklinik, Universität Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Mihai A. Constantinescu - Univesitätsspital Inselspital Bern, Hand- und Plastische Chirurgie, Bern, Schweiz
  • Hans-Eberhard Schaller - BG Unfallklinik, Universität Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Adrien Daigeler - BG Unfallklinik, Universität Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc282

doi: 10.3205/17dgpraec282, urn:nbn:de:0183-17dgpraec2821

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Rothenberger et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Brandwunden, welche initial vital erscheinen, können sekundär durch eine Gewebsminderperfusion und Entzündungsprozesse irreversibel geschädigt werden. Dieses Phänomen wird als Nachtiefen oder sekundäre Brandwundprogression bezeichnet.Zunächst sollen die Effekte der direkten(IC) und der zielortfernen ischämischen Konditionierung (RIC) auf die Durchblutung der gesunden Haut in vivo beschrieben werden (a) und eine Studie zur Reduktion des Brandwundennachtiefens vorgestellt werden (b).

Methode: a) 30 gesunde Probanden wurden in die Studie eingeschlossen. 4 Zyklen Ischämie und Reperfusion à 5 Minuten wurden durch ein Tourniquet am Oberarm durchgeführt. Die Hautperfusion wurde an beiden Handrücken gemessen mittels eines Laser Doppler Gerätes. b) In der geplanten Studie (ClinicalTrials.gov: NCT03027596) sollen 140 Brandverletzte eingeschlossen werden. Nach Randomisierung werden vier Zyklen Ischämie/Reperfusion am Oberarm durchgeführt. Die Nachtiefung soll mittels klinischer Evaluation, Hautdurchblutungsmessung und Hautelastizitätmessung am 1,3,5,7,11,15 und 21 Tag nach Trauma erfolgen.

Ergebnisse: Der Blutfluss stieg sowohl in der direkten als auch in der zielortfernen ischämischen Konditionierungsgruppe signifikant nach dem zweiten Ischämie/Reperfusionszyklus an (IC = +17.5 %, p<0.01; RIC= +16%, p<0.05).Als Vergleichspunkt diente die Hautdurchblutung des Handrückens vor Durchführung der Ischämie/Reperfusionszyklen.

Zusammenfassung: a) Sowohl die direkte als auch die zielortferne ischämische Konditionierung bewirkt einen signifikanten Anstieg der Hautperfusion. Einen Unterschied zwischen den zwei Methoden zeigte sich nicht. Somit können beide Verfahren als gleichwertig effektiv erachtet werden. b) Wir erhoffen uns von der geplanten Studie eine Reduktion der Brandwundenprogression und hierdurch weniger notwendige Operationen, weniger Narbenbildung und somit ein besseres Outcome nach Brandverletzungen.