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Perioperatives Katecholamin- und Volumenmanagement beim DIEP Flap zur Mammarekonstruktion
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Einleitung: Der Einsatz von Katecholaminen bei mikrochirurgischen Eingriffen wird kontrovers betrachtet.
Zuletzt sprach in retrospektiven Analysen eine großzügigere Dosierung von Noradrenalin und eine restriktivere Flüssigkeitssubstitution für eine Reduktion beim Transplantatversagen [1], [2].
Zielsetzung: Einfluss des perioperativen Kreislaufmanagements (Volumensubstitution vs. Katecholamingabe) auf das Lappenversagen bei DIEP Flaps zur Mammarekonstruktion.
Methodik: Vergleich zweier perioperativer Regime mit divergierender Flüssigkeits- und Katecholaminadministration zum Kreislaufmanagement hinsichtlich ihrer Komplikationsraten bis 5 Tage postoperativ in Bezug auf das Auftreten von partiellen/ kompletten Lappenverlusten mit systolischem Zielblutdruck >100 mmHg in beiden Gruppen im Rahmen einer prospektiv randomisierten Studie.
- Regime 1 (Katcholaminrestriktion): Noradrenalindosierung bis max. 0,04 µg/kg/min, Flüssigkeitssubsitution bis max. 8,0 ml/kg/h.
- Regime 2 (Volumenrestriktion): Kristalloide Lösungen bis max. 2,0 ml/kg/h (keine Gabe kolloidaler Lösungen), Noradrenalin bis max. 0,15 µg/kg/min.
Ergebnisse: Vorläufige Studienergebnisse legen nahe, dass eine Volumenrestriktion die Rate von komplettem/ partiellem Lappenversagen nicht begünstigt.
Schlussfolgerungen: Der Verdacht negativer vasokonstriktorischer Effekte von Katecholaminen auf das Lappenüberleben bei mikrochirurgischen Eingriffen bestätigte sich in dieser Studie bisher nicht. Diese ersten Ergebnisse legen die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels nahe.