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Zellbiologische und Proteinexpressionsuntersuchungen an MSC und Adipozyten von Lipödem-Patientinnen im Vergleich zu gesunden Patientinnen
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Fragestellung: Die Ursache des Lipödems ist bisher unbekannt. Eine genetische Komponente wird aufgrund von positiven Familienanamnesen angenommen, sowie eine hormonelle Komponente aufgrund der fast ausschließlich weiblichen Patientinnen und einem Ausbruch der Krankheit bzw. deren Progression in den Phasen der hormonellen Umstellungen. Eine fehlende Transportfähigkeit der Lymphgefäße führt sekundär zu einem chronischen Lymphödem und einer Fibrosierung des subkutanen Fettgewebes. Darüber hinaus ist eine gewisse „Gefäßfragilität“ bei Lipödem-Patientinnen auffällig, welche schon bei leichten Traumata zu Hämatomen an den Extremitäten führen kann. Aufgrund der fehlenden wissenschaftlichen Daten zur Pathogenese des Lipödems, war es das Ziel dieser Studie, die molekulare Ätiopathogenese dieses Krankheitsbildes zu beleuchten.
Methoden: Die Lipoaspirate aus dem mediolateralen Oberschenkelbereich von 10 Lipödem-Patientinnen wurden mittels Power-assisted-Liposuction (PAL) gewonnen. Als Vergleichsgruppe dienten Lipoaspirate von 10 Patientinnen ohne Lipödem (ästhetische Indikation) aus derselben anatomischen Region. Aus den Lipoaspiraten wurden mesenchymale Stammzellen (MSC) isoliert und kurz zwischenkultiviert. Danach erfolgte die Differenzierung der gewonnenen MSC und die quantitative Messung von den Faktoren Adiponektin, VEGF-C, Aromatase, IGF-1 mittels ELISA. Ebenso wurde die Proliferationsrate der undifferenzierten MSC beider Gruppen durch Zellzählungen bestimmt.
Ergebnisse: Im Rahmen der laufenden Studie zeigte sich bisher eine signifikant erhöhte Proliferationsrate der MSC aus Lipödemen, sowie eine signifikant erhöhte Proteinexpression von VEGF-C und IGF-1 der differenzierten Adipozyten im Vergleich zu den Kontrollgruppen. Ebenso waren deutliche Unterschiede im Differenzierungsmuster der Lipödem-MSC im Vergleich zu den Kontrollen zu beobachten wie Abbildung 1 [Abb. 1] und Abbildung 2 [Abb. 2] zeigen.
Schlussfolgerungen: Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass es sich bei dem erkrankten Fettgewebe von Lipödem-Patientinnen um Prä-Adipozyten handelt, die sich in Proliferation, Differenzierung und Proteinexpression unterscheiden von Prä-Adipozyten aus Fettgewebe von Patientinnen, die nicht an Lipödem erkrankt sind. Hieraus könnten sich in Zukunft therapeutische Angriffspunkte ergeben.