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Pathagierphänomen bei Pyoderma gangraenosum der oberen Extremität – wenn die OP zur Exazerbation führt
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Einleitung: Mit einer Inzidenz von 0,3 /100000 ist das Pyoderma gangraenosum eine seltene und daher oft unbekannte Erkrankung. Die chirurgische Therapie kann durch das Pathagierphänomen zur Exazerbation führen und ist daher als wichtige Differentialdiagnose zu nekrotisierenden Weichgewebeinfekten und chronischen Ulcera zu sehen. In den letzten 3 Jahren konnte in unserer Klinik bei 4 Patienten mit nekrotisierenden Weichgewebeinfekten, bei denen es postoperativ zu einer Verschlechterung und Exazerbation der Weichteilsituation kam, ein Pyoderma gangraenosum histologisch gesichert werden. Wir möchten exemplarisch an einem schwerwiegenden Fall das diagnostische Vorgehen und die nachfolgende Therapie darstellen.
Patient: Bei einem 68-jährigen Patient mit myelodyplastischem Syndrom und exazerbierter chronischen Bursitis zeigte sich nach Debridement und Sekundärnaht eine Nekrosenbildung mit Epidermolysen und Befundverschlechterung. Ein histologischer Befund ergab erst bei gezielter Fragestellung ein Pyoderma gangraenosum. Nach Sicherung der Diagnose wurden ein konservatives Vorgehen und eine Verlegung in die Klinik der Dermatologie zur weiteren Therapie eingeleitet. Unter topischer antiseptischer Therapie und systemischer immunsupressiver Therapie mit Kortison und Mycofenolat-Mofetil kam es zu einer Stabilisierung des Befundes.
Schlussfolgerung: Bei Wunden, die sich unter operativer Therapie verschlechtern, sollte ein Pyoderma gangraenosum ausgeschlossen werden. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wichtig zur Planung der immunsuppressiven Therapie und zum Ausschluss von begleitenden Erkrankungen.