Artikel
Langzeitergebnisse einer Serie distal gestielter Suralislappenplastiken zur Defektdeckung im Bereich des distalen Unterschenkels
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die Therapie von Weichteildefekten am distalen Unterschenkel, stellt im klinischen Alltag immer wieder eine Herausforderung dar. Aufgrund der geringen Hautelastizität und dem oberflächlichen Verlauf von anatomischen Strukturen kommt es häufig zu einem Defekt mit freiliegenden Sehnen, Nerven, Knochen und Osteosynthesematerial.
Zur Defektdeckung stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Eine der Möglichkeiten ist der distal gestielte A.-suralis-Lappen.
Die nachfolgende retrospektive Analyse soll zum einem darüber Aufschluss geben, mit welchem funktionellen Ergebnis gerechnet werden kann, zum anderen ökonomische Aspekte der Behandlung beleuchten. Insbesondere Betrachtungen betreffend der Anzahl der Reoperationen, Behandlungskosten sowie Dauer des Krankenhausaufenthalts und das funktionelle und ästhetische Ergebnis waren hierbei von Interesse.
Methoden: Von 2009 bis 2016 konnten 66 Patienten aus dem eigenen Patientengut eingeschlossen werden. Die Analyse erfolgte anhand der Patientenakten.
Unter den versorgten Patienten fanden sich 52 Männer und 14 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 52,9 Jahren.
Bei 19 der 66 Patienten handelte es sich um die Folgen eines Arbeitsunfalles.
Ergebnisse: Insgesamt wurde bei 66 Patienten eine Defektdeckung mit Suralislappenplastik durchgeführt. Bei 3 Patienten musste nach primärer Defektdeckung im Verlauf ein Verfahrenswechsel vollzogen werden, bei zwei Patienten wurde eine Unterschenkelamputation vorgenommen.
Die stationäre Aufenthaltsdauer nach Lappenplastik betrug durchschnittlich 19,2 Tage mit im Schnitt 1,8 Operationen. Nekrektomien mit Sekundärverschluss bzw. Hämatomrevisionen waren die häufigsten Gründe für die Reoperationen. Die Gesamtbehandlungskosten für den akutstationären Aufenthalt beliefen sich auf durchschnittlich 18.707€ Euro/Fall. Der durchschnittliche Erlös lag bei 20.702€.
Schlussfolgerung: Insgesamt konnte in unserem Patientengut nach Defektdeckung durch einen distal gestielten Suralislappen ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.
Bei 95,4% der Patienten konnte der Weichteildefekt erfolgreich gedeckt werden.
Die Behandlungskosten waren verhältnismäßig gering, vergleicht man die Kosten mit denen einer sonst resultierenden Amputation der Extremität mit deren Folgekosten.
Somit ist der Suralislappen eine schnelle und sichere Alternative zur Defektrekonstruktion ohne mikrovaskuläre Anastomose.