gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Fraktionierte, repetitive Anwendung von kaltem atmosphärischen Plasma (CAP) potenziert die kutane Mikrozirkulation: Ergebnisse einer kontrollierten, prospektiven Kohortenstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stephan N. Rautenbach - UKSH Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Tobias Kisch - UKSH Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Sophie Schleusser - UKSH Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Peter Mailänder - UKSH Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Robert Kraemer - UKSH Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc170

doi: 10.3205/17dgpraec170, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1700

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Rautenbach et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Für die Wundheilung ist neben der Migration und Proliferation von Fibroblasten und Keratinozyten die Mikrozirkulation ein ausschlaggebender Faktor. In Vorstudien konnten wir bereits belegen, dass aus der Anwendung von CAP positive Effekte auf die Mikrozirkulation im Gewebe resultieren. Ein ähnlicher Effekt wurde bei der Anwendung extrakorporaler Stoßwellentherapie beobachtet. Dabei konnte gezeigt werden, dass die wiederholte Anwendung von ESWT diese Effekte verstärkt und prolongiert. Das Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Effekte einer fraktionierten, wiederholten Anwendung von CAP auf die kutane Mikrozirkulation im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie.

Methoden: Die Mikrozirkulationsmessung wurde an 20 gesunden Proband(inn)en durchgeführt. Nach der Ausgangsmessung nach Ruhephase auf einer definierten Fläche von 22.5 cm2 im Bereich des Unterarms wurde lokal für 90 Sekunden CAP appliziert. Direkt nach der Anwendung wurde die kutane Mikrozirkulation im selben Areal mittels eines nichtinvasiven, kombinierten Laserdoppler- und Photospektrometersystems über einen Zeitraum von 10 Minuten gemessen. Es schlossen sich jeweils direkt zwei weitere Applikationen von CAP mit konsekutiven Messzyklen an.

Ergebnisse: Nach der erstmaligen Applikation von CAP stieg die kutane Sauerstoffsättigung im Maximum um 28% und der kutane Blutfluss um 117% (p<0,001). Nach der zweiten Applikation von CAP stieg erneut die kutane Sauerstoffsättigung um 45% sowie der kapilläre Blutfluss um 224% gegenüber Ausgangsniveau (p<0,001). Ebenso verhielt es sich nach der dritten Applikation von CAP mit einem Anstieg der kutanen Sauerstoffsättigung im Maximum auf 47% sowie der kapilläre Blutfluss auf 255% gegenüber Ausgangsniveau (p<0,001). Während der gesamten Messdauer von 40 Minuten zeigten sich die kutane Sauerstoffsättigung und der kapilläre Blutfluss signifikant erhöht und sanken nicht wieder auf den Ausgangswert.

Schlussfolgerung: Wie bereits in unseren früheren Studien gezeigt, fördert kaltes atmosphärisches Plasma (CAP) die kutane Mikrozirkulation. In dieser Studie konnten wir zeigen, dass die fraktionierte, wiederholte Anwendung von CAP diesen Effekt verstärkt und prolongiert. Es konnte eine Steigerung der kutanen Mikrozirkulation von intakter Haut bei gesunden Probanden über den gesamten Messzeitraum von 40 Minuten bewirkt werden. In wieweit die repetitive Anwendung von CAP der einfachen Anwendung bei chronischen oder Verbrennungswunden überlegen ist, werden zukünftige Studien zeigen.