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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Lipofilling bei Rhizarthrose – 1-Jahres-Ergebnisse von 60 Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Elisabeth M. Haas - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Angelika Eisele - LMU München, Public Health, Versorgungsforschung, München, Deutschland
  • Marco Paolini - LMU München, Institut für Klinische Radiologie, München, Deutschland
  • Andreas Arnoldi - LMU München, Institut für Klinische Radiologie, München, Deutschland
  • Riccardo E. Giunta - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc165

doi: 10.3205/17dgpraec165, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1651

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Haas et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Es gibt vorläufige Daten, die darauf hindeuten, dass intraartikuläre Eigenfettinjektion bei Rhizarthrose nützlich sein kann. Wir haben eine prospektive Pilotstudie durchgeführt, die diese neue Methode hinsichtlich ihres klinischen Ergebnisses prüft.

Material und Methoden: Bisher konnten insgesamt 90 Patienten (m:w=1:1,7), die an einer symptomatischen Rhizarthrose leiden, in unsere Studie eingeschlossen werden. Von 60 Patienten haben wir Einjahresergebnisse. Die Patienten waren im Durchschnitt 61 Jahre alt (23-76 Jahre). In Lokalanästhesie wurde eine Fettabsaugung von ca. 10 ml Bauchfettgewebe durchgeführt. Das Fett wurde mittels zweier Luer-Lock Spritzen homogenisiert. Ohne Zentrifugation wurden ca. 1,5 ml Fettgewebe radiologisch kontrolliert in das Daumensattelgelenk injiziert. Postoperativ wurde das Gelenk für 7 Tage ruhiggestellt. Die Nachkontrollen fanden nach 2 und 6 Wochen und nach 3, 6 und 12 Monaten statt. Prä- und postoperative Ergebnisse wurden anhand DASH Score, MHQ, VAS und Griffkraft gemessen.

Ergebnisse: Nach 6 Wochen konnte bereits eine signifikante Reduktion des Ruhe- und Belastungsschmerzes erreicht werden. Dies konnte ebenso nach 3 Monaten bestätigt werden. Die Auswertungen der Lebensqualität im Rahmen des DASH-Scores und MHQs zeigten ebenfalls signifikante Verbesserungen (3 Monatsergebnisse: DASH: von 59 auf 33, MHQ: 56 auf 70). Der Erfolg der Behandlung wird durch die Bereitschaft der Patienten bestätigt, 75% würden die Operation erneut durchführen lassen. Die Kraftmessungen zeigten keine signifikante Veränderung der prä- und postoperativen Werte. Unser längstes Follow-up Untersuchungen beträgt 24 Monate. Bei einer Patientin kam es postoperativ zu einem Hämatom in Folge der Liposuktion, welches ohne Intervention abheilte, zwei Patienten benötigen aufgrund der anhaltenden starken Schmerzen eine Cortisoninjektion. Nur zwei teilnehmende Patienten benötigten bisher aufgrund mangelnder Schmerzverbesserung eine Trapezektomie. Sechs Patienten haben selbstständig die Nachuntersuchungen abgebrochen.

Schlussfolgerung: Die Einjahresergebnisse zeigen, dass intraartikuläre autologe Fettinjektion eine vielversprechende alternative Behandlung der Rhizarthrose darstellt. Das von uns beschriebene Verfahren ist eine technisch einfache und sichere Operation, die unter ambulanten Bedingungen durchgeführt werden kann. Die Therapie reduziert den Schmerz, verbessert die Lebensqualität und kann die Trapezektomie zunächst aufschieben.