gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Penoid(re)konstruktion bei Frau zu Mann Transsexualität – Langzeiterfahrungen seit Erstbeschreibung von Gottlieb und Levine 1993

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anna Wirthmann - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Pawel Majenka - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Melanie Kaufmann - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Urologie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Sascha Wellenbrock - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Lara Kasper - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Gabriel Djedovic - Universität Innsbruck, Plastische Chirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Ahmet Bozkurt - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Susanne Hüttinger - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Michael Sohn - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Urologie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Ulrich M. Rieger - AGAPLESION Markus Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc162

doi: 10.3205/17dgpraec162, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1626

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Wirthmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Zur Phallusbildung gilt das freie mikrovaskuläre Radialispenoid heute vielfach als Methode der Wahl. Die objektive Datenlage zu den Vor- und Nachteilen der Technik nach Gottlieb und Levine ist dünn.

Methoden: An der Klinik für Plastische und Ästhetische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie des AGAPLESION Markus Krankenhauses wurden von Januar 1993 bis Dezember 2015 insgesamt 402 Phalloplastiken durchgeführt. Hierbei wurde bei 249 Radialislappenpenoiden 232 mal die Technik von Gottlieb und Levine bei insgesamt 229 Patienten angewendet. Unsere Patientendatenbank wurde bzgl. operations- und patientenspezifischer Merkmale in Hinblick auf Komplikationen ausgewertet.

Ergebnisse: Durch eine hohe Fallzahl (n= 232) analysiert diese Studie eine der größten Serien an freien mikrovaskulären Radialislappenplastiken nach der Technik von Gottlieb und Levine. An Komorbiditäten zeigt der Nikotinabusus mit 45,9% die höchste Prävalenz. Die Lappenverlustrate liegt in unserem Patientengut bei 3% (7 Patienten), von diesen waren vier starke Raucher. Harnröhrenfisteln und -strikturen sind in unserem Patientengut häufig. Im Schnitt unterzog sich jeder Patient 1,3 Fistel- und oder Strukturrevisionseingriffen. An postoperativen Komplikationen traten Nachblutungen in 14,2%, Thrombosen in 11,2% und Wundheilungsstörungen in 16,8% der Fälle auf. Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied bzgl. Rauchern und Nichtrauchern in Hinblick auf die Komplikationsrate festgestellt werden.

Schlussfolgerungen: Die mikrochirurgische Phallusbildung mittels freiem mikrovaskulärem Radialispenoid nach dem von Gottlieb und Levine 1993 erstbeschriebenen Operationsverfahren hat sich an unserer Klinik über Jahre etabliert und bewährt. Da der Nikotinabusus nicht mit erhöhter Komplikationsrate assoziiert zu sein scheint, bleiben wir bei unserer großzügigen Indikationsstellung, auch bei Rauchern. Die Harnröhrenfistel und –stenoserate bleibt ein bis dato schwierig zu lösendes Problem.