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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Grenzen des interdisziplinären Dekubitusmanagements – Behandlungspfad aus Sicht der plastischen Chirurgie

Meeting Abstract

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  • Alexander Schromm - Helios Klinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
  • presenting/speaker Frauke Schuster - Helios Klinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
  • Anke Busch - Helios Klinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc150

doi: 10.3205/17dgpraec150, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1508

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Schromm et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Plastische Chirurgie muss sich in ihrer zentralsten Säule, der Rekonstruktiven Chirurgie, und hierbei insbesondere im Bereich der Dekubitalversorgung, aufgrund der regelhaften Multimorbidität des Patientenkollektivs in hohem Maße einem interdisziplinären Fächerkanon stellen. Hierbei entstehen zwangsläufig Schnittstellenproblematiken zwischen den verschiedenen Fachrichtungen von teils hoher Brisanz. Es stellt sich die Frage nach einem sicheren, in die Komplexbehandlung der multimorbiden Patienten implementierbaren Algorithmus zur Strukturierung des Dekubitusmanagements um diese Schnittstellenproblematiken zu reduzieren.

Methodik: Es werden anhand von Fallbeispielen repräsentative Schnittstellenproblematiken aufgezeigt und die Diskrepanz zwischen optimaler Therapie und klinischer Realität mit Fokus auf das Dekubitusmanagement verdeutlicht. Die Fälle werden bezüglich Dekubitus-Grad, konservativer wie chirurgischer Therapie(option), zeitlichem Progress und Dauer bis zur adäquaten Therapie und Abbildung des gesundheitlichen Gefährdungspotentials in der Wahrnehmung der Fremddisziplinen untersucht.

Ergebnisse: Es zeigt sich in der Wahrnehmung fachferner Disziplinen eine deutliche Unterbewertung des reellen Gefährdungspotentials durch Dekubitalulzera. Dies findet vor allem Ausdruck in einer protrahierten therapiefreien Zeit sowie einer inkonsequenten bis insuffizienten konservativen Therapie und bedingt eine massive Akzeleration des Krankheitsverlaufs. Es resultiert ein deutlich schlechteres Outcome durch die Unterrepräsentation des Dekubitusmanagements im Gesamttherapiekonzept bei multimorbiden Patienten.

Schlussfolgerung: Zur Erstellung eines Gesamttherapiekonzeptes bei multimorbiden Patienten ist ein adäquates Dekubitusmanagement essentiell. Vor allem eine frühzeitige Einbindung der plastisch-chirurgischen Expertise bedeutet durch stringente konservative und operative Therapiealgorithmen eine eklatante Verbesserung der Gesamtsituation des Patienten. Um dies zu erreichen besteht weiterhin prinzipieller Bedarf der Sensibilisierung von fachfernen Disziplinen für das Sujet des Dekubitusmanagements als Ausdruck der Akzeptanz der Plastischen Chirurgie für die umfassende Patientenversorgung.