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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Tierbissverletzungen an der Hand – Vermeidung schwerwiegender Komplikationen durch frühzeitige Behandlung?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jessica Seegmüller - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Isabella M. Mehling - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland
  • Annika Arsalan-Werner - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland; Kerckhoff-Klinik GmbH, Abteilung für Herzchirurgie, Bad Nauheim, Deutschland
  • Michael Sauerbier - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt a. M., Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc143

doi: 10.3205/17dgpraec143, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1435

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Seegmüller et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Tierbisse sind häufige Verletzungen an der Hand. Werden sie nicht adäquat behandelt, können schwerwiegenden Komplikationen auftreten. Besonders an der Hand können nach Infektionen funktionelle Einschränkungen verbleiben. Ziel der Studie ist die Auswertung des Behandlungsverlaufes bei frühzeitiger, d.h. innerhalb der ersten 24h versorgten Bissverletzungen gegenüber verspäteter, d.h. nach 24h versorgter Bissverletzungen.

Methodik: Zwischen 01/2010 und 03/2016 wurden insgesamt 69 Patienten (n69) mit Bissverletzungen an der Hand in unserer Klinik behandelt. 34x bestand eine Katzenbissverletzung (KB), 35x eine Hundebissverletzung (HB). Das mittlere Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Verletzung lag bei 47 Jahren ±18,83. N45 (42% KB, 58% HB) wurden innerhalb von 24 h nach Verletzung ärztlich versorgt. n24 (63% KB, 38% HB) wurden später als 24h erstmalig ärztlich vorstellig. Es erfolgte eine Auswertung der vorhandenen klinischen Daten und der Fotodokumentation.

Ergebnisse: Von den frühzeitig versorgten Patienten wurden n27 ambulant und n18 stationär mit einer mittleren Verweildauer von 3,3 Tagen ±1,12 d behandelt. N29 wurden initial operativ versorgt, bei n16 erfolgte eine konservative Behandlung. Eine erneute Operation war bei 3 Patienten notwendig. Bei den verspätet Behandelten blieben n5 ambulant und n19 stationär mit einer mittleren Verweildauer von 5,8 Tagen ±1,9 d. Eine operative Therapie wurde bei n22 durchgeführt, n2 wurden konservativ behandelt. Eine zweite Operation war in dieser Gruppe bei n5 notwendig.

Schlussfolgerung: Die Versorgung von Bissverletzungen stellt eine Herausforderung dar, welche einen akuten Behandlungseinsatz erfordert. In der Gruppe der nach 24h versorgten Patienten war eine stationäre Aufnahme bei 79% der Patienten und eine second look Operation bei 20% der Patienten notwendig. Bei der Gruppe der innerhalb von 24h versorgten Patienten war eine stationäre Aufnahme bei 40% und eine second look Operation bei 6% der Patienten notwendig. Die Dauer der stationären Therapie verlängerte sich bei einer Versorgung später als 24h um 1,5d gegenüber den direkt versorgten Patienten. Tierbissverletzungen an der Hand sollten daher schnellstmöglich behandelt und meist auch operativ versorgt werden, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Die Behandlung sollte durch erfahrene Handchirurgen erfolgen.