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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Ohrkorrektur bei Neugeborenen mit einem Ohrmuschelformungssystem – Eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

  • Gertraud Eylert - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Patricia Lebo - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • presenting/speaker Emanuel Maitz - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • presenting/speaker Christina Wolfsberger - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Raimund Winter - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Christian Laback - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Michael Schintler - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Lars-Peter Kamolz - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Stephan Spendel - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc111

doi: 10.3205/17dgpraec111, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1115

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Eylert et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Inzidenzrate für Ohrmuscheldeformitäten liegt bei Kindern liegt zwischen 20-35%. Postnatal bestehen im Neugeborenenkreislauf noch für einige Wochen zirkulierende mütterliche Hormone. In dieser Phasen werden Östrogen ursächlich genannt, welche in der kindlichen Leber noch nicht abgebaut werden können, die den Ohrknorpel noch weich, gut form- und dadurch therapierbar machen. Seit 2013 ist in Europa ein gut haftendes Ohrmuschelformungssystem (EarWell™) zugelassen, welches eine zielgerichtete Behandlung ermöglich. Dieses berücksichtigt im Vergleich zu anderen Ohrmuschelmodellierungssystemen das therapeutische Zeitfenster, um ein längerfristiges optimales Korrekturergebnis zu erzielen.

Methode: Es wurde eine retrospektive Analyse von Januar 2014 bis März 2017 mit Neugeborenenohrdeformität durchgeführt. Von 66 Neugeborenen konnten 47 Patienten aufgrund Ihrer Malformation mit dem EarWell™ System behandelt werden. Das Handling mit diesem Device ist einfach, schmerzfrei und beeinträchtigt die kindliche Entwicklung nicht. Der Behandlungsbeginn erfolgte in den ersten 2 Lebenswochen für eine Dauer von 2 bis 4 Wochen, aufgrund des Ohrgrößenwachstums.

Resultat: Es wurden 57,4 männliche und 42,6 weibliche Patienten mit dem EarWell™ System behandelt. Davon hatten 27,7% Klappohren (Verlust der anterioren Helix), 14,9% Stahlohren (Spalte der oberen absteigenden Helix, zusätzliche Falte), 6,4% Satyr-Ohr (Verlust der oberen Helix und Scapha), 4,3% Helixatresien, 4,3% untere Helixdeformitäten, 2,1% Lobusdeformitäten und 25,5% stellten Mischformen dar. 55,3% der Neugeborenen erhielten eine beidseitige, sowie 44,7% nur eine einseitig Behandlung. Device-Druckstellung wurden in 23,4% beobachtet, welche nach einer Woche abgeheilt sind. 6,4% der Neugeborenen wurden eine Woche, 72,3% wurden 2 Wochen behandelt, 10,6% 3 Wochen und 10,7% 4 Wochen behandelt. 38,3% der Eltern, sowie in 55,3% der Ärzte gaben ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis an.

Diskussion: Das EarWell™ System stellt eine gute, frühkindliche Behandlungsoption während der noch sensiblen postnatalen Ohrverformungsphase dar, welche von den Neugeborenen während der Behandlungsphase gut toleriert wird. In einem Nachbeobachtungszeitraum von 6-12 Monaten wurde ein stabiles Behandlungsergebnis beobachtet.