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Die standardisierte Erfassung von Komplikationen nach Mammareduktiosplastiken mit Hilfe der Clavien-Dindo Klassifikation
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Hintergrund: Die Komplikationsraten nach Brustverkleinerungen variieren in der Literatur von 4 bis 54%. Ein Grund für diese Unterschiede, scheint v.a. das Fehlen einer einheitlichen Klassifikation zu sein. Das Ziel dieser Studie war es, die Komplikationen von Mammareduktionen nach der Clavien-Dindo Klassifikation (CDK) standardisiert zu erfassen.
CDK:
- Grad I: Jede Abweichung vom normalen postoperativen Verlauf ohne Notwendigkeit pharmakologischer Behandlung, chirurgischer, radiologischer o. endoskopischer Intervention.
- Ausnahme: Analgetika, Antipyretika, Antiemetika, Diuretika, Elektrolyte
- Grad II: Komplikationen, die eine pharmakologische Behandlung, Bluttransfusionen o. eine parenterale Ernährung benötigen.
- Grad III: Komplikationen, die eine chirurgische, endoskopische o. radiologische Intervention erfordern (Untergruppe: Grad IIIa in Lokalanästhesie bzw. Grad IIIb in Allgemeinanästhesie).
- Grad IV: Lebensbedrohliche Komplikationen, welche eine intensivmedizinische Behandlung erfordern.
- Grad V: Tod des Patienten
Material und Methode: Es wurde eine retrospektive Analyse von 804 Patientinnen im Alter von 18-81 Jahren durchgeführt. Die eingeschlossenen Probandinnen unterzogen sich zwischen 2005 und 2015 einer Mammareduktionsplastik. Ausgeschlossen wurden Patientinnen, welche Brustkrebs, Voroperationen an der Brust oder eine Immunschwäche aufwiesen. Die Komplikationen wurden nach der CDK erfasst.
Ergebnisse: 486 Patientinnen konnten mit lückenlosem Datensatz eingeschlossen werden. Das durchschnittliche Alter der Patientinnen lag bei (mean ± sd) 39 ± 13 Jahren, der BMI bei 26 ± 4 kg/m2. Die Gesamtkomplikationsrate war 63%. Der überwiegende Teil (92%) dieser Komplikationen waren jedoch Grad I (48%) und Grad II (9%) Komplikationen. Eine Revision wurde in 6% (1% Grade IIIA und 5% Grade IIIB) durchgeführt. Es gab keine Grad IV und Grad V Komplikationen.
Schlussfolgerung: Die CDK ist eine geeignete Graduierung von Komplikationen nach Mammareduktionsplastiken und könnte die Vergleichbarkeit der Daten erleichtern. Die Brustverkleinerung stellt grundsätzlich eine sichere Operation (keine Grad IV und V Komplikationen) dar, die aber mit vielen konservativ therapierbaren Komplikationen (57% Grad I und Grad II) einhergeht.