gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Evidenz von invasiven und nicht-invasiven Behandlungsmöglihkeiten von hypertrophen Narben: eine systematische Übersichtsarbeit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Mona Kafka - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Paul Wurzer - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Vanessa Collins - School of Medicine, University of Texas Medical Branch, Galveston, TX, Vereinigte Staaten
  • Lars-Peter Kamolz - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Thomas Rappl - Medizinische Universität Graz, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Ludwik K. Branski - School of Medicine, University of Texas Medical Branch, Galveston, TX, Vereinigte Staaten

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc009

doi: 10.3205/17dgpraec009, urn:nbn:de:0183-17dgpraec0092

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Kafka et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Aktuell gibt es eine Vielzahl an verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten für hypertrophe Narben, allerdings kein standardisiertes Therapiekonzept. Um einen Überblick über die neuesten Erkenntnisse zu geben, wurde diese systematische Übersichtsarbeit erstellt. Das Studienprotokoll wurde auf PROSPERO (CRD42015027040) registriert. Die Suchplattformen PubMed und Web of Science wurden im Oktober 2015 mittels MeSH-Term durchsucht. Alle Suchergebnisse wurden in eine Excel Tabelle extrahiert und die Duplikate entfernt. Anschließend wurden die Ergebnisse thematisch gruppiert und anhand definierter Ausschlusskriterien aussortiert. Zuletzt wurden die passenden Studien nach ihrem Level of Evidence (LoE) bewertet und die Studien mit einem LoE I integriert. Die Literatursuche ergab 1,029 Ergebnisse, die sich nach systematischen Analyse auf 6 klinische Studien reduzierten. Drei Studien untersuchten die Wirkungen von Silikon Produkten und Kompressionstherapie, die Anderen verwendeten intraläsionale Injektionen von Triamcinolone, 5-Fluorouracil in Kombination mit Triamcinolone sowie die zusätzliche Bestrahlung mittels 585 nm Pulsed-Dye Laser. Die Injektionen mit Triamcinolonen und 5-Fluorouracil, sowie die zusätzliche Bestrahlung mittels 585 nm Pulsed-Dye Laser erzielten gute Resultate. Silikonprodukte erreichten ebenso Therapieerfolge, diese waren allerdings in Bezug auf viele Parameter verglichen mit den Kontrollgruppen nicht signifikant. Die Kombination aus Silikon Gelfolien und Kompressionstherapie konnte die besten Ergebnisse in der Gruppe der nicht-invasiven Therapiemethoden erzielen.

Durch die Erstellung dieser Arbeit konnte aufgezeigt werden, dass trotz vermehrter Forschung in diesem Fachgebiet noch immer kein evidenzbasiertes Therapiemodell entwickelt werden kann. Anhand unserer Ergebnisse kann allerdings eine Therapie von hypertrophen Narben mittels intraläsionalen Injektionen von 5-Fluorouracil kombiniert mit einer geringen Dosis Triamcinolone empfohlen werden. Diese Kombination war der Injektion von Triamcinolone alleine überlegen und zeigte gleichzeitig weniger Nebenwirkungen. Auch die zusätzliche Bestrahlung mittels 585 nm Pulsed-Dye Lasern bewirkte Verbesserungen und sollte als Therapieoption im Auge behalten werden. Die Studien über Silikonprodukte konnten wenige Ergebnisse aufzeigen, allerdings erzielte die Kombination aus Silikon Gelfolien und Kompressionstherapie die besten Ergebnisse in der Gruppe der nicht-invasiven Therapieoptionen.

Abbildung 1 [Abb. 1], Tabelle 1 [Tab. 1]