gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Gezielte antibiotische Prophylaxe gegen Kapselfibrose

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frederike M. J. Reischies - Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Robert Krause - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Innere Medizin, Sektion für Infektiologie und Tropenmedizin, Graz, Österreich
  • Judith Holzer - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • Fabian Tiefenbacher - Medizinische Universität, Graz, Österreich
  • Raimund Winter - Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Gertraud Eylert - Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Tobias Meikl - Landeskrankenhaus Feldbach/Fürstenfeld, Abteilung für Chirurgie, Graz, Österreich
  • Alexandru-Cristian Tuca - Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Martin Köfer - Medizinische Universität Graz, Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, Graz, Österreich
  • Lars-Peter Kamolz - Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • David B. Lumenta - Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc008

doi: 10.3205/17dgpraec008, urn:nbn:de:0183-17dgpraec0084

Veröffentlicht: 16. August 2017

© 2017 Reischies et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: In rezenten Publikationen konnte durch den Nachweis von Mikroorganismen auf explantierten Brustimplantaten, die in signifikanter Korrelation mit der Kapselfibroserate stehen, die Theorie einer infektiologischen Ätiologie der Kapselfibrose untermauert werden. Ziel unserer Studie war es, eine mögliche Übertragung dieser Ergebnisse auf klinische Handlungsrichtlinien zu ermitteln.

Methoden: Wir haben verfügbare Publikationen zur Sonifikation von explantierten Brustimplantaten, sowie unsere eigenen Ergebnisse untersucht und gefundene Erreger verglichen. Aus aktuellen Guidelines haben wir die empfohlene intraoperative antibiotische Prophylaxe für Operationen mit Brustimplantaten zusammengefasst und mögliche therapeutische Handlungsweisen ermittelt.

Resultate: Coagulase-negative Staphylokokken und Propionibakterien waren die größte Erregergruppe auf explantierten Brustimplantaten (Tabelle 1 [Tab. 1]) und wiesen eine signifikante Korrelation mit der Kapselfibroserate auf. Aktuelle Guidelines empfehlen isoliert Cephalosporine zur intraoperativen antibiotischen Prophylaxe bei Operationen mit Brustimplantaten.

Conclusio: Erreger, die hochgradig mit der Entstehung von Kapselfibrosen assoziiert sind, werden von der derzeit empfohlenen intraoperativen antibiotischen Prophylaxe nicht erfasst. Eine Modifikation der antibiotischen Prophylaxe unter Berücksichtigung von Glykopeptid-Antibiotika würde die ermittelte Erregerlücke abdecken.