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Anatomische Rekonstruktion massiver abdomineller Narbenhernien ohne Komponentenseparation – die Shoe-lace-Technik
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Veröffentlicht: | 27. September 2016 |
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Fragestellung: Die Entwicklung von Bauchwandhernien nach Laparotomie zählt zu den häufigeren Komplikationen großer abdominalchirurgischer Eingriffe. Die Inzidenz wird bis zu 13% beschrieben [Lomanto S et al., 2006]. Üblicherweise erfolgt die Hernienrekonstruktion per Netzimplantation unter Inkaufnahme einer persistierenden Rektusdiastase. Die plastische Komponentenseparation nach Ramirez erzielt häufig die gewünschte Medialisierung der Rektusmuskulatur, jedoch unter Schwächung der Bauchwandmuskulatur. Diese Studie untersucht die verläufigen Ergebnisse unserer modifizierten Shoe-lace-Technik, welche eine anatomische Rekonstruktion ohne Komponentenseparation und unter Erhalt der Bauchwandintegrität erreichen soll.
Methoden: Im Zeitraum von 2013-2016 wurden insgesamt 12 Patienten mit der modifizierten Shoe-lace-Technik operiert.
Ergebnisse: In der Mehrzahl der Fälle konnte auf eine zusätzliche Netzimplantation verzichtet werden. Die Shoe-lace-Technik zentriert die Rektusmuskulatur in der Mittellinie ohne persistierende Rektusdiastase. Im frühen Nachbeobachtungszeitraum zeigten sich im Patientengut sehr gute funktionelle Ergebnisse. Voraussetzung ist die Intaktheit der Rectus-abdominis-Muskulatur.
Schlussfolgerungen: Unsere modifizierte Shoe-lace-Technik zur Rekonstruktion abdomineller Narbenhernien erreicht eine anatomische Rekonstruktion mit adäquaten funktionellen Ergebnissen ohne Komponentenseparation.