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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

3D Volumetrie der oberen und unteren Extremität – Möglichkeiten in Diagnostik und Therapieevaluation des Lymphödems

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Konstantin Koban - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Virginia Titze - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Sebastian Leitsch - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Philip Metz - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Thilo Schenck - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo Giunta - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc130

doi: 10.3205/16dgpraec130, urn:nbn:de:0183-16dgpraec1306

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Koban et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Diagnostik und Therapieevaluation des Lymphödems werden im klinischen Alltag insbesondere Maßbandmessungen eingesetzt. Die Beurteilung der Ausprägung und des Therapieverlaufes erfolgte bisher durch mehrere Messungen des Umfanges im Bereich der betroffenen Extremität und folgend der annähernden Errechnung des Volumens. Andere Verfahren wie Wasserverdrängung werden nicht regelhaft eingesetzt. Ziel dieser Studie war die Erprobung von 3D Scanners als alternatives und reproduzierbares Tool zur objektiven Erfassung der oberen und unteren Extremität.

Material und Methoden: Wir untersuchten an 20 Probanden eine neue Möglichkeit der 3D Volumetrie der oberen Extremität und unteren Extremität. Hierfür wurden 2 Oberflächenscanner (Sense 3D Systems; Artec Eva) genutzt. Für die untere Extremität wurden die Probanden zusätzlich auf einem Drehteller positioniert. Jeweils wurde das Volumen durch bekannte standardmäßige Umfangsmethode gemessen und errechnet, sowie per Wasserverdrängung bestimmt. Zusätzlich führten wir eine 3D Volumen Messung durch. Die Dauer aller Messmethoden wurde dokumentiert und zusätzlich die Messergebnisse verglichen.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine hohe Übereinstimmung der Wasserverdrängung mit den 3D Volumen der Extremitäten mit maximal 5.6% Abweichung insgesamt (p = 0.891, r = 0.991). Die Messungen waren untersucherunabhängig. Abhängig von der Lage zeigten Hände und Füße die höchste Abweichung (10.2% +/- 3.1% SD), insbesondere für den Sense 3D Scanner. Im Vergleich zur Manuellen Maßbandmessungen zeigten sich signifikante Abweichungen (p <0.001) aller manuell gemessenen und berechneten Extremitäten gegenüber der 3D Volumetrie, wobei insgesamt zu hohe Werte manuell errechnet wurden. Im Vergleich zur Maßbandmessung (ca. 240 Sekunden) ließ sich 3x schneller das Volumen per 3D Scan errechnen (80 Sekunden). Die Dauer der Scanner unterschied sich nicht signifikant, der Drehteller verkürzte die Aufnahmezeit der unteren Extremität jedoch signifikant (15 Sekunden).

Zusammenfassung: Wir konnten erfolgreich die 3D Volumetrie anhand neuer Oberflächenscanner für die objektive und schnelle Erfassung der oberen und unteren Extremität validieren. Im Hinblick auf die viel diskutierte manuellen Maßbandmessung und Volumenberechnung eröffnen sich neue Möglichkeiten der 3D Erfassung. Zusätzlich konnten wir eine Standardisierung des Scanvorgangs etablieren. Weitere Studien über den direkten Einsatz zur Diagnostik und Therapieevaluation bei Lymphödem Patienten sind durchzuführen.