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Kryolipolyse – wissenschaftlicher Hintergrund
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Veröffentlicht: | 27. September 2016 |
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Die klinischen Daten zeigen eine hohe Patientenzufriedenheit nach Kryolipolyse mit einer objektiv messbaren Reduktion des behandelten Fettgewebes um 10- 25 %. Die Sicherheit der Methode ist hoch; die Rate an Nebenwirkungen liegt bei knapp 1%. Bei der Wirkung von Kälte im Fettgewebe können direkte und indirekte Effekte für die Reduktion von Fettgewebe verantwortlich sein. Es wird angenommen, dass während der Vacuumbehandlung und gleichzeitiger Kühlung die Durchblutung im behandelten Gewebe reduziert wird und es zu einer Ischämie des Gewebes mit konsekutivem Ischämie-Reperfusionschadenkommt. Ebenso führt eine Kristallisation in Fettzellen als direkter Einfluß der Kälte auf Lipide zu Einleitung von Apoptose. Bei der Kristallisation handelt es sich um einen Temperatur induzierten Phasenübergang. Auch vegetative Einflüsse spielen eine direkte Rolle bei der Kryolipolyse. Eine Kälteexposition aktiviert das sympathische Nervensystem und führt zu einer Kaskade mit Hydrolyse intrazellulärer Triglyceride, Oxidierung von Fettsäuren und Aktivierung von UCP1 (uncoupling protein 1), dem Schlüsselmolekül der Thermogenese in braunem Fettgewebe Adipozyten weisen nach Kälteexpositioneinen reduzierten Triglyceridgehalt und erhöhten Adiponektinspiegel auf. Dieses läßt auf mögliche metabolische Veränderungen nach großflächiger Kryolipolyse hoffen. Auch gibt es zunehmend Belege, dass Kälte ein „Braunwerden“ von weißem Fettgewebe induzieren kann (beiges Fettgewebe). Dennoch ist bisher nur in Grundzügen bekannt, wie Kälte die Aktivität von Adipozyten modifizieren kann.