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Joint Position Sense of the wrist – Neue Messmethode einer Modalität der Propriozeption und ihr klinisches Einsatzpotenzial
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Veröffentlicht: | 27. September 2016 |
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Fragestellung: Der Joint Position Sense (JPS) als Modalität der Propriozeption kann als die Fähigkeit bezeichnet werden, die Lage, Stellung und Bewegung von Körperteilen im dreidimensionalen Raum wahrzunehmen. Es ist bekannt, dass ein propriozeptives Defizit zu veränderten Bewegungsmustern und damit zu verfrühtem Gelenkverschleiß und sekundärer Arthrose führen. Geeignete Messverfahren sind bisher nur unzureichend beschrieben. Ziel der Studie war, die Ausarbeitung eines Untersuchungsalgorithmus des JPS sowie das Aufzeigen möglicher Einsatzmöglichkeiten in klinischem Alltag und Studiendesign.
Methoden: Nach Entwicklung eines geeigneten Untersuchungsalgorithmus auf Basis eines Winkelreproduktionstestes konnten 50 gesunde Probanden im Alter zwischen 18 und 58 Jahren untersucht werden. 28 Probanden waren männlich, 22 weiblich. 47 Probanden waren Rechtshänder, 3 waren Linkshänder. Zusätzlich wurde in Literaturdatenbanken nach Krankheitsbildern und Behandlungsmethoden gesucht, welche möglicherweise Einfluss auf propriozeptive Modalitäten haben und somit auch hinsichtlich des JPS quantifiziert werden könnten oder sollten.
Ergebnisse: Durchschnittlich erzielten die Probanden mit dem dominanten Handgelenk eine mittlere Abweichung über alle Sektoren von 5,3° (± 2,1°) und mit dem nicht-dominanten Handgelenk von 5,1° (± 2,3°). Es ergab sich kein signifikanter Unterschied für die hier ermittelbare Modalität der Propriozeption zwischen den beiden Handgelenken. Eine Literaturrecherche ergab ein enormes Potential an Krankheitsbildern und Behandlungsmethoden, welche mithilfe des Untersuchungsalgorithmus umfassender erforscht und beurteilt werden können.
Schlussfolgerung: Der Untersuchungsalgorithmus ermöglicht eine Einschätzung des JPS. Das entwickelte Testverfahren liefert vergleichbare Resultate zu verwandten Untersuchungen. Dies ermöglicht den Einsatz in vielfältigen Studienaufbauten und ist auch zur Quantifizierung von Therapiefortschritten einsetzbar.