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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Die Rolle von Fibrin in der Wund-Angiogenese: nicht einfach nur ein hämostatischer Pfropf

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Moog - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland
  • Hektor Hadjipanayi - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland; Bogenhausen Hospital, Department of Plastic, Reconstructive, Hand and Burn Surgery, München, Deutschland
  • Peer-Hendrik Kuhn - German Center for Neurodegenerative Diseases (DZNE), Munich, Germany, München, Deutschland; Neuroproteomics, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
  • Anna-Theresa Linseisen - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland
  • Haydar Kükrek - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland
  • Lilit Mirzoyan - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland
  • Anja Hummel - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland
  • Katharina Kirchhoff - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland
  • Burak Salgin - University Children‘s Hospital Düsseldorf, Department of General Paediatrics, Neonatology and Paediatric Cardiology, Düsseldorf, Deutschland; Cambridge University Hospitals NHS Foundation Trust, Department of Paediatrics,, Cambridge, Vereinigtes Königreich
  • Sarah Isenburg - Bogenhausen Hospital, Department of Plastic, Reconstructive, Hand and Burn Surgery, München, Deutschland
  • Ulf Dornseifer - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland; Bogenhausen Hospital, Department of Plastic, Reconstructive, Hand and Burn Surgery, München, Deutschland
  • Milomir Ninkovic - Bogenhausen Hospital, Department of Plastic, Reconstructive, Hand and Burn Surgery, München, Deutschland
  • Hans-Günther Machens - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland
  • Arndt F. Schilling - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München, Deutschland; Klinikum rechts der Isar, TU München München, Center for Applied New Technologies in Engineering for Regenerative Medicine (Canter), München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc098

doi: 10.3205/16dgpraec098, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0982

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Moog et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach jeder Verletzung kommt es initial zur Hämostase und damit einhergehend zur Bildung eines Fibringerinnsels. Die für die Geweberegeneration so wichtige Angiogenese beginnt in der Regel, nach eingetretener Verletzung nicht vor dem dritten Tag. In diesem Zeitraum kann man eine Veränderung der Fibringerinnsel-Konzentration beobachten. Daher stellen wir die Hypothese auf, dass der Übergang der Hämostase und der für die Geweberegeneration essentiellen Angiogenese über die Veränderung der Konzentration der Fibrinmatrix reguliert wird.

Methodik: Um unsere Hypothese zu überprüfen simulierten wir peripheren Blutzellen in vitro eine hämostatische Mikroumgebung und fingen die entstandenen parakrinen Proteine in Fibringerüsten unterschiedlicher Konzentration auf. Das Releasate dieser unterschiedlichen Fibrin-Konzentrationen wurde mittels Massenspektrometrie auf ihre Zusammensetzung, mittels ELISA auf ihr Bindungsverhalten und mittels EC-Migration Assay, Tube Formation Assay und Sprouting-Angiogenese Assay auf ihre Angiogenese-Eigenschaften getestet.

Ergebnisse/Diskussion: Die Ergebnisse zeigen das die Fibrinmatrix durch Proteinbindung Einfluss auf die Zusammensetzung von pro- und anti-angiogenen Faktoren, durch Veränderungen der Konzentration nimmt. Wir präsentieren, dass die grundlegenden zellulären Prozesse der Angiogenese, nämlich der EC-chemotaktischen Migration, der Gefäßneubildung (Tube Formation) und des Sproutings beeinflusst werden.

Zusammenfassung: Unsere Arbeit legt dar, dass die Matrixkomponente des Fibrin-Gerinnsels zunächst als biochemische anti-angiogene Barriere dient und eine fibrinolytische-vermittelte angiogene Enthemmung folgt. So kann festgehalten werden, dass Fibrin eine Schlüsselrolle im Phasenübergang der Wundheilung darstellt und den theoretischen Rahmen für das Verständnis und möglicherweise die Regulierung andere pathophysiologische Prozesse bietet, z.B. für die Notwendigkeit eines chirugischen Debridements.