gms | German Medical Science

47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Retrospektive monozentrische Studie der operativen Versorgung von nicht-verheilten Scaphoidfrakturen mittels freien, vaskularisierten Femurspantransplantaten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jacob Erdmann - Universitätsklinikum Würzburg, Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Michael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Karsten Schmidt - Universitätsklinikum Würzburg, Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland
  • F. Gilbert - Universitätsklinikum Würzburg, Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Rainer Meffert - Universitätsklinikum Würzburg, Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Rafael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc094

doi: 10.3205/16dgpraec094, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0948

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Erdmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Scaphoidfraktur ist mit ca. 80% die häufigste Verletzung der Carpalia beim Sturz auf die überstreckte Hand im Patientenkollektiv zwischen 20-40 Jahren. Auf Grund der besonderen Anatomie des Kahnbeines kann es trotz adäquater Therapie zu einer verzögerten Frakturheilung und im Verlauf zu einer Falschgelenkbildung (Pseudarthrose) kommen. Hierdurch drohen den oft jungen Patienten ein vorzeitiger Gelenkverschleiß, und bei Fortschreiten der Erkrankung ein Kollaps der proximalen Handwurzelreihe, das sogenannte SNAC-Wrist. Dies führt im Verlauf zu schweren Bewegungseinschränkungen bis hin zur völligen Versteifung des Handgelenkes Besonders beim Vorliegen eines avaskulären proximalen Pols sind die Rekonstruktionsoptionen für die Erhaltung des Fragmentes eingeschränkt. In den letzten Jahren wurden mehrere Verfahren mit durchbluteten Knochentransplantaten entwickelt. In unserer Klinik wird bei dieser Indikation seit einigen Jahren der freie, vaskularisierte Femurspan verwendet.

Material/Methoden: Es wurde ein Kollektiv von 13 Patienten nachuntersucht, welches in unserer Klinik wegen einer Pseudoarthrose mittels vaskularisierten Femurspans operiert wurde. Ziel der Studie war es eruieren, ob diese Methode eine angemessene Wiederherstellung der Handgelenksfunktion ermöglicht. Gleichzeitig wurde untersucht, ob der Hebedefekt im Bereich des Kniegelenkes die Patienten in Ihrem Alltag einschränkt. Dies wurde durch die Befragung des Patienten mittels des DASH Scores, die visuelle Analogskala (VAS) und die Messung der Bewegungsausmaße an der oberen und unteren Extremität der operierten Seite im Vergleich zur gesunden Seite durchgeführt. Anhand der vorliegenden Röntgenbilder und CT Untersuchungen wurde retrospektiv die Einheilung des Transplantates, die Gelenkstellung und mögliche Verschleißerscheinungen beurteilt.

Ergebnisse: In unserem Kollektiv aus 13 Patienten zeigte sich im Röntgen und der CT bei 12 Patienten eine partielle bis komplette Überbauung des Pseuarthrosenspaltes, nur bei zwei Patienten zeigte sich im Verlauf radiologisch eine unzureichende Durchbauung. Bei einem Patienten musste im Verlauf eine mediokarpale Teilarthrodese durchgeführt werden. Nebenbefundlich zeigten die Patienten radiologisch zum Teil eine fortgeschrittene Radiokarpalarthrose und eine DISI-Deformität. Die meisten Patienten kamen postoperativ mit der operierten Hand gut zurecht und konnten wieder Ihrer Arbeit nachgehen. Hebedefekte der Entnahmestelle sind nicht aufgetreten.

Diskussion: Der vaskularisierte Femurspan stellt insbesondere bei jungen Patienten mit einer Scaphoidpseudarthrose mit avaskulärem proximalen Pol ein gutes rekonstruktives Verfahren mit geringem Hebedefekt dar. In unserem Patientenkollektiv zeigte sich die überwiegende Anzahl der Pseudarthrosen partiell bis komplett überbaut, sodass die Patienten mit dem funktionellen Ergebnis zufrieden waren.