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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Lipotransfer bei Druckschmerz des N. ischiadicus nach Resektion eines paraossären Weichteilsarkoms

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Dominik Schlarb - Fachklinik Hornheide, Plastische Chirurgie, Münster, Deutschland
  • Peter Stollwerck - Aasee-Park-Clinic, Plastische Chirurgie, Münster, Deutschland
  • Albrecht Krause-Bergmann - Fachklinik Hornheide, Plastische Chirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc091

doi: 10.3205/16dgpraec091, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0918

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Schlarb et al.
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Gliederung

Text

Bei der Behandlung eines Weichteiltumors ist es meist notwendig im Rahmen der radikalen Kompartmentresektion auch anatomisch und funktionell wichtige Strukturen zu entfernen. Hierdurch entstehen zum einen optische Volumendefekte, zum anderen fehlt durch die Entfernung der Weichteile häufig die Abdeckung von wichtigen und vulnerablen Strukturen. Die folgende Nachbestrahlung des OP-Gebietes und die persönliche Situation des Patienten machen eine Überfütterung mittels Muskellappen jedoch nicht immer möglich.

Bei dem durch uns behandelten Patienten erfolgte im September 1988 die Exzision eines paraossären Weichteilsarkoms mit Resektion des M. gracilis und des Adduktor longus am linken, dorsalen Oberschenkel. Seit der Operation kam es zu einem zunehmenden Muskelschwund mit Kraftminderung im Bereich des dorsolateralen Oberschenkels und zu progredienten Schmerzen im Verlauf des N. ischiadicus. In der subglutealen Falte und auf dem Trochanter war kaum Fettgewebe und Muskulatur unter der strahlengeschädigten Haut tastbar. Bei der körperlichen Untersuchung zeigte sich des Weiteren ein deutlicher Unterschied des Umfangs des linken zum rechten Oberschenkel.

Aufgrund der besonderen Muskelsituation nach Logenresektion mit folgender Bestrahlung und aufgrund der täglichen Hebearbeit im Beruf war eine Lappenplastik zur Überfütterung des N. ischiadicus nicht möglich, sodass wir einen Lipotransfer vom Bauch in den Oberschenkel durchführten.

Nach Transplanation von insgesamt 300ml reinen Fetts in zwei Sitzungen konnten wir zum einen eine Reduktion der Schmerzempfindlichkeit erreichen, sodass der Patient nach nun über 25 Jahren wieder längere Zeit sitzen kann. Zum anderen konnten wir eine deutliche Verbesserung der Körperform und auch der Qualität der strahlengeschädigten Haut einzig durch den Lipotransfer erreichen.