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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Rinderperikardpatch zur Therapie des Rezidiv-Sulcus-Ulnaris-Syndroms – erste Erfahrungsberichte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frauke Schuster - Helios Klinikum Wuppertal, Plastische Chirurgie, Wuppertal, Deutschland
  • Michael Michel - Helios Klinikum Wuppertal, Plastische Chirurgie, Wuppertal, Deutschland
  • Marios Papadakis - Helios Klinikum Wuppertal, Plastische Chirurgie, Wuppertal, Deutschland
  • Gunnar Hübner - Helios Klinikum Wuppertal, Plastische Chirurgie, Wuppertal, Deutschland
  • Philipp Holschneider - Helios Klinikum Wuppertal, Plastische Chirurgie, Wuppertal, Deutschland
  • Afshin Rahmanian-Schwarz - Helios Klinikum Wuppertal, Plastische Chirurgie, Wuppertal, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc080

doi: 10.3205/16dgpraec080, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0801

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Schuster et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Rezidive beim Sulcus-Nervus-Ulnaris-Syndrom sind mit einer Rate von über 12% laut Literatur nicht selten. Als operative Verfahren kommen die Dekompression und Neurolyse, die Verlagerung des Nervens, die mediale Epikondylektomie oder die Einbettung in einen adipofaszialen Lappen in Frage. Bei Mehrfachrezidiven spielt das Ausmaß der Vernarbung eine entscheidende Rolle für das Outcome des Patienten. Rinderperikardpatches weisen eine hohe Stabilität und Haltbarkeit auf und eine niedrige Antigenitätsrate. Rinderperikardpatches werden außerhalb des ursprünglichen Einsatzes in der Kardiochirurgie und Gefäßchirurgie bereits in der Augenheilkunde, der Urologie, der Viszeralchirurgie und der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde eingesetzt.

Methoden: Vier Patienten mit einem Rezidiv-Sulcus-Ulnaris-Syndrom wurden nach der Neurolyse und Dekompression mit einer protektiven Überlagerung des Nervus ulnaris mit einem xenogenen Rinderperikardpatch versorgt. Bei einem Patienten handelt es sich um das dritte, bei zwei Patienten um das zweite und bei einer Patientin um das erste Rezidiv. Untersucht haben wir die Patienten mittels DASH, mit der Zwei-Punkt-Diskrimination und der Nervenleitgeschwindigkeitsmessung.

Ergebnisse: Es zeigten sich beim 6 Monats-Follow-up bei keinem Probanden eine Rezidivsymptomatik. Im Vergleich zu Fällen mit einfacher Neurolyse und Dekompression bei Ersteingriff fanden sich keine Unterschiede im postoperativen Outcome nach Behandlung mit xenogenem Rinderperikardpatch bzgl der Parameter Nervenleitgeschwindigkeit, subjektiven Beschwerden, DASH und Zwei-Punkt-Diskrimination.

Schlussfolgerungen: Bei Rezidiven eines Sulcus-Ulnaris-Syndroms stellt die intraoperative Überlagerung des Nervus ulnaris mit einem xenogenen Rinderperikardpatch eine erfolgversprechende Therapieoption dar. Weitere Langzeituntersuchungen sind notwendig, um den klinischen Relevanz dieser Methode zu erfassen.