gms | German Medical Science

47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Die Rolle des postoperativen CT bei der Evaluation von intraartikulären distalen Radiusfrakturen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Iva Neshkova - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Rafael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Laura Mages - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Robert Zahn - Charite Berlin, Zentrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Rainer Meffert - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Michael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc063

doi: 10.3205/16dgpraec063, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0630

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Neshkova et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Intraartikuläre Radiusfrakturen stellen nach wie vor eine Herausforderung für den Handchirurgen dar. Allgemein gilt, dass eine anatomische Rekonstruktion der Gelenkfläche von essentieller Bedeutung ist, um Folgeschäden, wie z.B. die Entstehung von Arthrose zu vermeiden. Die präoperative Computertomographie gibt Hilfe zum Verständnis der Frakturmorphologie und Planung der operativen Technik, wogegen die Rolle des postoperativen CT nicht ganz geklärt ist. Die Indikation für ein postoperatives CT kommt häufig von der Frage nach intraartikulärer Stufe, Defekt oder Fehllage der Schrauben. Das Ziel unserer Studie ist die Rolle der postoperativen Computertomographie vor allem in Bezug auf die therapeutische Konsequenz, Komplikationen und Rate der Revisionsoperationen zu analysieren. Ferner erfolgte eine vergleichende retrospektive Analyse von postoperativen Röntgenbildern und korrespondierendem CT und der Korrelation von beiden.

173 Patienten wurden in der Studie eingeschlossen. In der Gruppe 1 waren 80 Patienten ohne postoperatives CT, in der Gruppe 2- 92 Patienten mit postoperativem CT. In beiden Gruppen waren Patienten mit ähnlicher Frakturmorphologie eingeschlossen. Analysiert wurden die postoperativen Röntgenbilder, Komplikationen und Indikation für ein postoperatives CT. Weiter untersucht wurden die postoperative Schmerzangabe, die Notwendigkeit der operativen Revision und die endgültigen Röntgenbefunde. Die Ergebnisse wurden mittels SPSS Software analysiert und der Student-T-Test angewandt. Signifikanz wurde bei p<0.05 gesetzt. Die Korrelation zwischen den Röntgenbildern und CT wurde mit dem Cramers V Test untersucht.

Wir konnten keinen signifikanten Unterschied in den radiologischen Ergebnissen (z.B. dorsale Inklination, radialer Shift, etc.) beider Gruppen nachweisen. In der Gruppe 1 (nur Röntgenbilder postoperativ) zeigte sich bei 2 Patienten die Indikation zur Revisions-Operation. In der Gruppe 2 (postoperatives CT) wurden 6 Patienten operativ revidiert. Intraartikuläre Stufen/Defekte oder Schraubenfehllage wurden bei weiteren 7 Patienten festgestellt, diese wurden aber nicht erneut operiert. In der Analyse der Ergebnisse in der Indikationsstellung zu einer Revisions-operation zeigte der Cramers V eine statistisch signifikante Korrelation für beide Gruppen. (Cramers V:0.812, p<0.0001)

Wir konnten eine hohe Korrelation zwischen den Ergebnissen der nativen Röntgenaufnahmen und der Computertomographie (Cramers V) nachweisen. Bei nicht sicher aussagekräftigen Röntgenbildern können durch CT-Diagnostik verdächtige intraartikuläre Schraubenlage oder Stufen besser evaluiert werden. In den Fällen, bei denen bereits im postoperativen Röntgenbild die Indikation zur Revision gestellt wurde, wird ein postoperatives CT wenig die Indikationsstellung beeinflussen, sondern zum besseren Verständnis der Dislokation etc. und bei der Wahl des Korrekturverfahrens hilfreich sein.