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AV-Loop unabhängige mikrochirurgische Rekonstruktion komplexer sternaler Defekte nach kardiochirurgischen Wundheilungsstörungen
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Veröffentlicht: | 27. September 2016 |
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Fragestellung: Sternale Defekte nach tiefen Wundinfektionen werden vorwiegend mit lokalen und regionalen Lappen versorgt. Das Fehlen geeigneter Anschlussgefäße, insbesondere nach vorherigem bilateralen Mammaria-Bypass, kann die untergeordnete Rolle von freien Lappen erklären. AV-Loops sind bis heute die Lösung der Wahl um mikrochirurgische Rekonstruktionen dieser Defekte zu ermöglichen. Allerdings sind der damit verbundene chirurgische Aufwand und das Risiko für Lappenverluste erhöht. Unsere Arbeit untersucht die Verwendung der rechten gastroepiploischen Gefäße als alternative Anschlussgefäße für freie Lappen.
Methoden: Zwischen September 2010 und Juli 2015 erfolgte bei 12 Patienten mit komplexer sternaler Wundheilungsstörung nach kardiochirurgischem Eingriff eine mikrochirugische Rekonstruktion mit Gracilis oder ALT Lappen, die an die gastroepiploischen Gefäße anastomosiert wurden. Die Hälfte der Lappen wurde mit einem Omentum-flow-through Lappen kombiniert.
Ergebnisse: Die postoperative Heilung verlief unauffällig. Es gab weder partielle noch vollständige Lappenverluste. Eine simultane interdisziplinäre laparoskopische Lappenhebung bei den letzten fünf Patienten reduzierte die durchschnittliche OP Zeit von 313 auf 216 Minuten. Die Nachblutung bei einer Gracilis-Entnahmestelle und eine Narbenhernie mussten revidiert werden. Bei dem Follow-up nach durchschnittlich 20 Monaten zeigten sich stabile Wundverhältnisse ohne Anzeichen einer erneuten Infektion.
Schlussfolgerung: Das Konzept der gastroepiploischen Empfängergefäße erlaubt auch bei Hochrisikopatienten eine zuverlässige mikrochirurgische Rekonstruktion sternaler Defekte unter Vermeidung von AV-Loops.