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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Signifikante Reduktion der akuten Hämatominzidenz bei subkutaner Mastektomie bei Frau-zu-Mann Transsexuellen durch Optimierung des perioperativen Managements

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Andreas Wolter - Kaiserswerther Diakonie - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Till Scholz - Kaiserswerther Diakonie - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Jens Diedrichson - Kaiserswerther Diakonie - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Andreas Arens-Landwehr - Kaiserswerther Diakonie - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Jutta Liebau - Kaiserswerther Diakonie - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc024

doi: 10.3205/16dgpraec024, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0248

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Wolter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die subkutane Mastektomie ist häufig eine der ersten geschlechtsangleichenden Operationen bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen (FzM-TS). Die Inzidenz von akuten Reoperationen wegen Nachblutung wird in der Literatur mehrheitlich hoch zwischen 4 % und 33 % angegeben. Auf Grund der auch bei uns initial relativ hohen Nachblutungsrate führten wir perioperative Präventivmaßnahmen ein und verglichen dies mit dem früheren Patientenkollektiv.

Patienten und Methode: Wir verglichen die Patientengruppe I (01/2008 – 12/2013, 173 FzM-TS, 346 Mastektomien) mit postoperativem Standardvorgehen mit der Patientengruppe II (01/2014 – 01/2016, 146 FzM-TS, 292 Mastektomien) und führten in Patientengruppe II zusätzlich folgende Präventivmaßnahmen durch: perioperative gewichtsadaptierte Applikation von Tranexamsäure, intraoperative systolische Blutdruckanhebung auf mind. 120 mmHg sowie konsequentes Tragen einer Kompressionsbandage und erstes Öffnen dieser Bandage frühestens 12 h postoperativ.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 01/2008 bis 01/2016 führten wir bei insgesamt 319 Frau-zu-Mann-Transsexuellen 638 subkutane Mastektomien durch. Die Inzidenz der revisionspflichtigen Hämatome konnte statistisch signifikant (p < 0,01) von 9,2 % (Gruppe I) auf 3 % (Gruppe II) gesenkt werden. Es zeigten sich keine weiteren Majorkomplikationen. Durchweg bestand eine sehr hohe Patientenzufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis.

Zusammenfassung: In der Literatur wird bei subkutaner Mastektomie bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen eine mehrheitlich hohe Revisionsrate wegen akuter Nachblutung angegeben. Durch konsequente Anwendung der genannten Präventivmaßnahmen konnten wir im eigenen Patientengut eine signifikante Reduzierung der akuten Hämatomrevisonen erzielen.