Artikel
Signifikante Reduktion der akuten Hämatominzidenz bei subkutaner Mastektomie bei Frau-zu-Mann Transsexuellen durch Optimierung des perioperativen Managements
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 27. September 2016 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die subkutane Mastektomie ist häufig eine der ersten geschlechtsangleichenden Operationen bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen (FzM-TS). Die Inzidenz von akuten Reoperationen wegen Nachblutung wird in der Literatur mehrheitlich hoch zwischen 4 % und 33 % angegeben. Auf Grund der auch bei uns initial relativ hohen Nachblutungsrate führten wir perioperative Präventivmaßnahmen ein und verglichen dies mit dem früheren Patientenkollektiv.
Patienten und Methode: Wir verglichen die Patientengruppe I (01/2008 – 12/2013, 173 FzM-TS, 346 Mastektomien) mit postoperativem Standardvorgehen mit der Patientengruppe II (01/2014 – 01/2016, 146 FzM-TS, 292 Mastektomien) und führten in Patientengruppe II zusätzlich folgende Präventivmaßnahmen durch: perioperative gewichtsadaptierte Applikation von Tranexamsäure, intraoperative systolische Blutdruckanhebung auf mind. 120 mmHg sowie konsequentes Tragen einer Kompressionsbandage und erstes Öffnen dieser Bandage frühestens 12 h postoperativ.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 01/2008 bis 01/2016 führten wir bei insgesamt 319 Frau-zu-Mann-Transsexuellen 638 subkutane Mastektomien durch. Die Inzidenz der revisionspflichtigen Hämatome konnte statistisch signifikant (p < 0,01) von 9,2 % (Gruppe I) auf 3 % (Gruppe II) gesenkt werden. Es zeigten sich keine weiteren Majorkomplikationen. Durchweg bestand eine sehr hohe Patientenzufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis.
Zusammenfassung: In der Literatur wird bei subkutaner Mastektomie bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen eine mehrheitlich hohe Revisionsrate wegen akuter Nachblutung angegeben. Durch konsequente Anwendung der genannten Präventivmaßnahmen konnten wir im eigenen Patientengut eine signifikante Reduzierung der akuten Hämatomrevisonen erzielen.