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Fragestellung: Die operative Behandlung der Gynäkomastie und Pseudogynäkomastie orientiert sich in der Regel an dem klinischen Erscheinungsbild der Pathologie und dem Gesamtbild des Patienten. Bei III.-gradigen Gynäkomastien, Pseudogynäkomastien und Patienten nach massivem Gewichtsverlust zeigt sich eine unphysiologische Veränderung der männlichen Brust. Viele Techniken und Zugänge zur operativen Korrektur sind vor dem Hintergrund ihrer Vor- und Nachteile beschrieben. Während für die ideale weibliche Brust zahlreiche Messungen und Zahlen existieren, sind aktuell keine Daten für die männliche Brust verfügbar, die während einer Mammareduktion anvisiert werden sollten. Im Rahmen dieser Studie sollen durchschnittliche Parameter und Landmarken der jungen gesunden Männerbrust definiert werden.

Methoden: Untersucht wurde eine Gruppe von 40 männlichen, jungen und gesunden Probanden. Eingeschlossen wurden Männer zwischen 18-35 Jahren, mit einem BMI zwischen 18-25kg/m². Narben, klinische Beschwerden, oder medikamentös beeinflusstes Muskelwachstum waren Ausschlusskriterien. Die Messungen wurden linear anhand eines standardisierten Messbogens durchgeführt. Ergänzend wurden konventionelle Fotografien in fünf Projektionen angefertigt. Zusätzliche Informationen über sportliche Aktivitäten, Nebendiagnosen und besondere klinische Symptome im Bereich der Brust wurden im Rahmen der Messungen erfragt.

Ergebnisse: Die linearen Messungen von insgesamt 80 männlichen Brüsten erbrachten durchschnittlich vergleichbare Parameter bezüglich Mamillendurchmesser, Distanz zwischen Jugulum und Mamille, Mamille und Submammärfalte, sowie Mamille und intermamärer Mittellinie. Diskrete interpersonelle Asymmetrien zeigten sich häufig. Bei sportlich aktiven Probanden zeigte sich im Vergleich zu weniger sportlich aktiven Männern kein relevanter Unterschied der genannten Distanzen. Markanter waren die Differenzen nur in Bezug auf den Brustumfang.

Schlussfolgerung: Die junge, gesunde, männliche Brust kann anhand von durchschnittlichen Parametern beschrieben werden. Die präsentierten Ergebnisse können bei Patienten mit ausgeprägter Gynäkomastie oder starker Hauterschlaffung, bei präoperativen Planungen und intraoperativen Wiederherstellungen der physiologischen Form der männlichen Brust hilfreich sein.