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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Gynäkomastie – Unterschiede zwischen jung und alt

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alba Fricke - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Gabriele M. Lehner - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G. Björn Stark - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Vincenzo Penna - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc021

doi: 10.3205/16dgpraec021, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0211

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Fricke et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Begriff „Gynäkomastie“ (griech. gyné = Frauen; mastos = Brust) bezeichnet eine Vergrößerung der männlichen Brust und betrifft ca. 50% aller männlichen Jugendlichen; kann jedoch in allen Altersgruppen auftreten. In der hier beschriebenen Studie sollen die Unterschiede verschiedener Gynäkomastie-Typen sowie der histologische Aktivitätsgrad bzw. die duktale Proliferation in jungen und älteren Patientengruppen untersucht werden; weitere Zielsetzungen sind die Auswertung der eingesetzten operativen Therapien mit jeweiliger Komplikations- und Rezidivrate.

Methoden: Eingeschlossen wurden 305 Gynäkomastie-Patienten, welche von 1997 – 2015 in unserer Abteilung behandelt wurden. Dabei erfolgte eine Einteilung in 4 Patientengruppen: Gruppe 1: 13 – 17 Jahre, Gruppe 2: 18 – 30 Jahre, Gruppe 3: 31 – 49 Jahre, Gruppe 4: 50 – 83 Jahre. Die oben genannten Studienziele wurden anhand von OP-Berichten, Arztbriefen und Pathologie-Befunden ausgewertet.

Ergebnisse: Der glanduläre Gynäkomastie-Typ war deutlich häufiger in den jüngeren Patientengruppen (23.7% in Gruppe 1 und 26.9% in Gruppe 2) als in den älteren Patientengruppen (12.1% in Gruppe 3 und 18.5% in Gruppe 4) zu finden; während in den älteren Patientengruppen der lipomatöse Gynäkomastie-Typ vorherrschte (39.7 % in Gruppe 3 und 25.9% in Gruppe 4 im Vergleich zu 5.0 % in Gruppe 1 und 20.9% in Gruppe 4; p=0.0006). In Bezug auf den histologischen Aktivitätsgrad konnte gezeigt werden, dass der floride Typ in den älteren Patientengruppen zunimmt (1.7 % in Gruppe 1, 3.7% in Gruppe 2, 5.2 % in Gruppe 3 und 13.0% in Gruppe 4), während der fibröse Typ in den jüngeren Patientengruppen vorherrscht (49.2 % in Gruppe 1 und 47.8% in Gruppe 2 im Vergleich zu 24.1 % in Gruppe 3 und 35.2% in Gruppe 4; p=0.0180). Patienten mit florider Gynäkomastie zeigten eine höhere Rezidiv-Rate (12.5%) als Patienten mit fibröser Gynäkomastie (4.7%).

Schlussfolgerungen: Anhand unserer Studie konnten wir feststellen, dass der glanduläre Gynäkomastie-Typ in jungen Erwachsenen häufiger auftritt als in älteren Patientengruppen. Histopathologische Untersuchungen zeigten außerdem, dass der floride Typ in den älteren Patientengruppen zunimmt, während der fibröse Typ in den jüngeren Patientengruppen vorherrscht; weiterhin korreliert der floride Gynäkomastie-Typ mit einer höheren Anzahl an Rezidiven.