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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Rekonstruction von ausgedehnten Knochendefekten mit avaskulären Allografts kombiniert mit vaskularisierter Knochentransplantation – ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas Kremer - BG KLinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Victoria Struckmann - BG KLinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Gerhard Schmidmaier - Universitätsklinik Heidelberg, Ortopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Thomas Ferbert - Universitätsklinik Heidelberg, Ortopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Christoph Hirche - BG KLinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - BG KLinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische-, Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc015

doi: 10.3205/16dgpraec015, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0150

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Kremer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Chirurgische Revaskularisation von Knochen ist ein etabliertes Verfahren zum Beispiel im Rahmen von avaskulären Nekrosen des Carpus. Hier beschreiben wir ein individuelles Verfahren, in dem ein massives Allograft zur Rekonstruktion des distalen Femur mit einem vaskularisierten Knochentransfer kombiniert wird.

Patient: Ein 20-jähriger Patient erlitt einen ausgedehnten kombinierten Knochen-/Weichteildefekt im Bereich des distalen Knies mit Verlust von Haut, Kapsel, Bändern und Knochen. Die Rekonstruktion erfolgte schrittweise mittels eines freien ALT Lappens, TFL-Muskelfaszie zur Bandrekonstruktion und einem massiven Femurallograft, das mittels einer freien vaskularisierten medialen Femurkondyle von kontralateral revaskularisiert wurde. Die Evaluation des Ergebnisses erfolgte mittels Lower Extremity Functional Scale (LEFS), OAK knee score der orthopädischen Arbeitsgruppe der Schweizer Gesellschaft für Orthopädie sowie der visuellen Analogskala (VAS) zur Schmerzevaluation. Konventionelle Röntgenaufnahmen, CT-Untersuchungen und Kontrastmittel-MRTs wurden zur Beurteilung der knöchernen Heilung angewandt.

Ergebnis: Das aktuelle KM-MRT 12 Monate post reconstructionem zeigt ein gut perfundiertes Femurallograft durch die freie mediale Femurkondyle. Die Kniegelenksbeweglichkeit ist frei ohne Instabilität. In Ruhe gibt der Patient keine Schmerzen an, nach Belastung treten Schmerzen von bis zu 5/10 auf. Im LEFS zeigt sich ein guter Wert von 48/80 auf der rekonstruierten Seite, der OAK Score beträgt 74 von 100 Punkten. Die Hebemorbidität ist zu vernachlässigen.

Schlussfolgerung: Schwierige kombinierte Knochen-/Weichteildefekte machen eine individualisierte therapeutische Strategie notwendig. Die Kombination aus massiven Allografts und chirurgischer Revaskularisierung war in diesem Fall sehr effektiv und ermöglicht weiterhin konventionelle Verfahren, wie beispielsweise eine endoprothetischen Versorgung. Komplexe Extremitätenrekonstruktionen sollten individuell in spezialisierten Extremitätenboards geplant werden.