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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Berufsweg Plastische Chirurgie – Vom unbezahlten Praktikum zum Facharzttitel

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Delia Letizia Hoppe - Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam , Lehrkrankenhaus Campus Charitè Berlin, Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Potsdam, Deutschland
  • Motjaba Ghods - Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam , Lehrkrankenhaus Campus Charitè Berlin, Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Potsdam, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc007

doi: 10.3205/16dgpraec007, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0074

Veröffentlicht: 27. September 2016

© 2016 Hoppe et al.
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Gliederung

Text

Das Fach Plastische Chirurgie ist unter Medizinern eine der begehrtesten und zugleich eine der rarsten Weiterbildungen mit <30 Stellen im Jahr deutschlandweit. Die in den Medien und im Internet vermittelte Exklusivität und Eleganz jenes Fachgebietes fasziniert sehr früh die im Studium gestressten Berufsanwärter. Ebenso wird das Bestreben nach finanzieller Sicherheit und einer guten „Work-Life Balance“ mit u.a. Angaben wie dem Durchschnittsbruttogehalt von 8975,21 Euro im Vergleich zu den 2952,99 Euro der deutschen Restbevölkerung intensiv unterstützt. Jedoch gleiten nur wenige Bewerber reibungslos durch das Nadelöhr der Bewerbungsverfahren und gelangen nach dem Studium beispielweise über eine Doktorandenstelle direkt zum Assistenzarzt. Zwischen den privaten, städtischen und akademischen Ausbildungsstätten variieren die Auswahlkriterien und Tätigkeitsschwerpunkte der Weiterbildenden. Nicht selten sieht sich der einzelne operativ oder wissenschaftlich in der Ausbildung ungenügend stimuliert. Auch kann die Berufspolitik im laufenden Klinikalltag sogar machiavellistisches Kalkül inne tragen und aufstrebende junge Ärzte schnell frustrieren oder gar abstumpfen. Zahlreiche Vorgrunddienste, Schreibtisch – oder Stationsarbeit können negativ perspektivbestimmend sein.

Anhand eines Beispiels soll der oft mit mehrmaligen Orts – und Stellenwechsel beschrittene Weg einer Weiterbildungsassistentin zum Facharzttitel aufklärend gezeigt werden. Die wertvollen Chancen des Fachgebietes besonders in der Forschung werden u.a. mit dem Ausbau eines unbezahlten Praktikums bis zur Leitung eines Stipendium geförderten internationalen Forschungsprojektes mit Publikationen, nationalen wie internationalen Vorträgen, Buch – und Zeitschriftenbeiträgen beschrieben. Klinische Forschung ist u.a. dank Professional Networking in einer Praxisklinik genauso umsetzbar wie an einer renommierten Universitätsklinik. Hierfür gilt es den Nachwuchschirurgen Anreize zu schaffen. Denn der Glanz und das Gloria der Plastischen Chirurgie werden von den Mitwirkenden nicht grundlegend in einem sozialen oder finanzbasierten Kontext gesehen. Die eigentliche Faszination für jenes Fach ist vielmehr emotionaler Natur, eine Leidenschaft zur medizinischen Weiterentwicklung im Sinne des Patienten. Dabei ist das wissenschaftliche und persönliche Engagement in der Weiterbildung insbesondere für junge Frauen in einer ursprünglichen Männerdomäne mit dezidierten Herausforderungen und einem hohem Leistungsdruck verbunden.