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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Kombination autologe Brustrekonstruktion mit DIEAP Lappen plus vaskulärer Lymphknotentransfer bei sekundärem Lymphödem nach Mammakarzinom: Vielversprechender oder falscher Ansatz?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Katrin Seidenstücker - University Hospital Brussel, Belgien
  • Assaf Zeltzer - University Hospital Brussel, Belgien
  • Moustapha Hamdi - University Hospital Brussel, Belgien

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc269

doi: 10.3205/15dgpraec269, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2698

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Seidenstücker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In letzter Zeit mehren sich die Publikationen die berichten, dass neue, mikrochirurgisch-rekonstruktive Verfahren das sekundäre Lymphödem effektiv behandeln. Die operative Technik des vaskulären Lymphknotentransfers (VLNT) wurde 2006 von Corinne Becker beschrieben. Anfängliche Skepsis diesem Verfahren gegenüber, da kein lymphatischer Anschluss erfolgt, beruhigt sich, als neue Erkenntnisse über das große Potential des Lymphsystems zur Eigenregeneration bekannt wurden. 2011 erschienen Publikationen die zeigten, dass im Tiermodel nach dem Lymphknotentransfer eindeutig sich die Lymphgefäße spontan ausbildeten und mit der Umgebung verbanden. (Lahteenvuo, Honkonen).

Wenn man nun jedoch den Lymphknoten zusammen mit seinem Abflussgebiet, dass für den Lymphknoten des SCIP(superficial circumflex iliac perforator)-Leistenlappens nun mal die Bauchwand ist, transferiert, warum sollte der Lymphknoten zusätzlich den Arm drainieren, wo er zuvor auch nicht das Bein drainierte?

Material und Methoden: Seit 2007 wird von dem Seniorautor der vaskuläre Lymphknotentransfer mit der Brusteigengewebsrekonstruktion mit DIEP (Deep inferior epigastric perforator) Lappen kombiniert durchgeführt. Im Langzeit – follow up beobachteten wir, das Schwellungen im Thoraxwand- und Brustbereich sich verbessert haben, die Armzirkumferenzen jedoch unverändert blieben. Mittels ICG (indocyanin grün) Lymphographie reevaluieren wir die o.g. Patienten nun, um die Lymphabflussdirektion der transplantierten Lymphknoten darzustellen.

Ergebnisse: Bis dato spekulativ, aufgrund unserer klinischen Beobachtung, haben wir die Verfahrensweise geändert und führen nun beide Operationen nicht mehr in Kombination durch. Zudem wird der Lymphknotenlappen möglichst weit kranial in der Achsel in Direktion zum Arm fixiert.

Diskussion: Der mikrochirurgische Lymphknotentransfer ist ein vielversprechender, operativer Ansatz zur Therapie eines chronischen Lymphödems. Handelt es sich um ein sekundäres Lymphödem nach der Therapie eines Mammakarzinoms schien die Kombination des Lymphknotentransfers mit der autologen Brustrekonstruktion eine elegante Variante zu sein. Unsere Ergebnisse lassen uns jedoch diese Kombination kritisch hinterfragen und wir änderten unseren Ansatz auf ein zweizeitiges Verfahren.