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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Spaltfüße – Ein Ausbildungshindernis in West Afrika

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Nicole Breitenfeldt - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc255

doi: 10.3205/15dgpraec255, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2551

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Breitenfeldt.
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Gliederung

Text

Problem: Ausgeprägte Spaltfüße beidseits bei einem 5 jährigen Jungen in Sierra Leone. Stigmatisierung und Ausgrenzung vom Schulunterricht bedingt durch die Unfähigkeit, die Schuhe der Schuluniform tragen zu können.

Einleitung: Spaltfüße stellen eine seltene angeborenen Fehlbildung des Fußskeletts dar. Hierbei kommt es zu verschiedenartigen abnormen Fehlstellungen der Füße. Dies kann dazu führen, daß Konfektionsschuhe als Teil einer Schuluniform, wie in Westafrikanischen Ländern üblich, nicht getragen werden können. Zusätzlich können auffällige Fußstellungen in Westafrika schnell zu einer Stigmatisierung und Ausgrenzung und im schlimmsten Fall zu einem Ausschluss vom Schulunterricht führen. Hierdurch beginnt ein Teufelskreis an Ausgrenzung, mangelnder Ausbildung, mangelndem Einkommen und Armut. Eine einfache Operation zur Fußskelettkorrektur kann das Leben eines Menschen in Westafrika grundlegend verändern.

Methode: Folgende Korrekturen der Fußskelette wurde durchgeführt: Rechts: Resektion des os Metatarsale 3 bei nicht angelegten Phalangen des dritten Strahls. Fixierung der MTK 2 und 4 miteinander mit nicht resorbierbaren Nähten. Keilförmige Resektion von Cutis und Subcutis. Naht. Links: Resektion des MTK 3 sowie des prox. Phalangen (P1) bei fehlendem Reststrahl. Fixierung von MTK 2 und 4 sowie Resektion von Cutis und Subcutis analog der rechten Seite.

Beidseits: Jeweils Korrektur einer kutanen Syndaktylie zwischen D1 und D2 mittels Z-Plastiken und Hauttransplantat.

Ergebnis: Eine normale Belastbarkeit beider Füße nach Abheilung aller Wunden wurde erzielt. Es konnte eine deutliche Verschmälerung beider deformierten Füße erreicht werden, so dass beide Füße nun problemlos in Konfektionsschuhe passten. Außerdem wurde das Erscheinungsbild dahin gehend verbessert, dass die Fußdeformität auf den ersten Blick deutlich weniger auffällig erscheint und weniger Anlass zur Stigmatisierung bietet. Auch das Tragen von landesüblichen Flipflop Sandalen in der Freizeit konnte durch die obige Operation erzielt werden.

Zusammenfassung: In Ländern mit vorherrschendem Mangel an medizinischer Versorgung und unterschiedlichen kulturellen und religiösen Vorstellungen können offensichtliche Deformitäten wie die hier beschriebenen beidseitigen Spaltfüße zu einem Ausbildungshindernis werden, und damit weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Leben nach sich ziehen. Bereits relativ kleine operative Eingriffe können so eine lebensverändernde Wirkung erzeugen.